DGB Bildungswerk Bayern
20. - 21.10.2014: Kongress "Betriebsratshandeln in Krisenzeiten"
Das DGB Bildungswerk Bayern, der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt und das Ruth-Cohn-Institut München verbindet bei dieser Kooperationsveranstaltung die Tatsache, dass sie Visionen einer humanen Arbeitswelt haben. In Krisenzeiten scheinen diese Visionen, weit in die Ferne zu rücken. Krisen fordern andererseits zu vielschichtigem Handeln auf. Schnell verlieren Beteiligte den Überblick und müssen doch unter Druck entscheidende Schritte in die Wege leiten.
Welche Aufgaben kommen dann auf den Betriebsrat zu, wenn er erfolgreich agieren will? Wie können Betriebsräte Themen der Belegschaft positionieren, als Gremium konstruktiv zusammen arbeiten und sicher verhandeln? Wie navigiert ein Betriebsrat durch Krisenzeiten und wie kann das Betriebsratshandeln sich immer wieder neuen Gegebenheiten anpassen?
Mit Hilfe der TZI (Themenzentrierten Interaktion) lassen sich Prozesse in Gruppen, Teams, Unternehmen und Organisationen besser analysieren, planen, steuern und gestalten. Dabei werden Kooperation, Persönlichkeitsentwicklung und verantwortliches Handeln bei der Bearbeitung sachlicher Anliegen und Aufgaben miteinander verbunden.
Anmeldeschluss: 2.10.2014
Kongressbeginn: 20.10.2014, 10:00 Uhr
Kongressende: 21.10.2014, 15:30 Uhr
Kongressort: Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg (CPH), Königstraße 64, 90402 Nürnberg, Tel. 0911/23460
Anmeldung: siehe Flyer
Website: www.betriebsratshandeln.de
21. Juni 2014: Kapitalismuskritik und die Frage nach den Alternativen
Fehler in der Erklärung der Ursachen einer störenden Wirkung setzen sich gewöhnlich in einem falschen Lösungsvorschlag fort. Wer sich Armut als Folge von Marktversagen erklärt, sucht nach Alternativen der Marktregulierung. Wer sich Armut als notwendige Folge der marktwirtschaftlichen Produktionsverhältnisse erklärt, will diese Verhältnisse abschaffen. Jede Alternative zur kapitalistischen Wirklichkeit ist daher nur so gut wie die ihr zugrunde liegende Erklärung der kapitalistischen Produktionsverhältnisse, zu denen sie eine Alternative sein soll. Dementsprechend geht es in diesem Seminar nicht darum, unabhängig von den Gründen für weltweit zu beobachtende Verarmungsprozesse eine bessere Welt auszumalen, sondern darum, aus der kritischen Erklärung des Kapitalismus die Grundprinzipien einer Ökonomie und Gesellschaft jenseits dieses Produktionsverhältnisses abzuleiten. Kritik und Alternativen werden so zusammengebracht.
Da die Frage nach der Alternative zur globalisierten marktwirtschaftlichen Gesellschaftsordnung gerne mit dem Hinweis auf das Scheitern des „Realsozialismus“ zurückgewiesen wird, bzw. dieses Scheitern in den Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegungen zu starker Verunsicherung geführt hat, soll die Auseinandersetzung mit den Fehlern der „Realsozialisten“ im Seminar ausführlich erfolgen. Dabei soll ausgiebig die Frage erörtert werden, ob es nur um eine bessere Marktregulierung geht oder ob die Aufhebung des Kapitalismus anzustreben ist.
Referent: Dr. Hermann Lueer
Anmeldeschluss: Freitag, 13. Juni 2014
Seminarbeginn: Samstag, 21. Juni, 10:00 Uhr
Seminarende: Samstag, 21. Juni 2014, 17:30 Uhr
Seminarort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: siehe Flyer
DGB-Gewerkschaften rufen zur Europawahl auf
Ende Mai wird in allen Staaten der Europäischen Union das Europäische Parlament gewählt. Der DGB Bundesvorstand rief indes dazu auf, sich rege an der Wahl zu beiligen. Bei den Europawahlen 2014 könne man gemeinsam die Weichen für den längst überfälligen Kurswechsel stellen, heißt es im Wahlaufruf. "Aus der Finanz- und Wirtschaftskrise ist längst eine tiefgreifende soziale Krise geworden", warnen die DGB-Gewerkschaften. Das Lohn-, Sozial- und Steuerdumping verschärfe zudem das Auseinanderdriften der Europäischen Union. Das Europäische Parlament müsse der "Motor für sozialen Fortschritt werden".Deshalb zähle jede Stimme für Kandidatinnen und Kandidaten, die sich für ein soziales, gerechtes und demokratisches Europa einsetzen.
Bild: Kongress der DGB-Jugend im Juli1952 in Frankfurt/Main unter dem Motto: "Lasst endlich Europa werden".
24. Mai 2014: Reihe zum 1. Weltkrieg: „Kriegssozialismus“
Diskutiert werden soll die Entwicklung von der für viele Zeitgenossen überraschenden und nicht selten als „Verrat“ gebrandmarkten Befürwortung des Krieges durch SPD und Gewerkschaften im Sommer 1914 bis zum Beginn der Novemberrevolution 1918, die den Frieden ermöglichte.
Auffällig sind dabei die plötzlichen Kurswechsel der Arbeiterbewegung: von angeblicher nationaler Euphorie zu Kriegsbeginn über wachsenden Unmut bis hin zu politischen Streiks und massenhafter Radikalisierung seit 1916. Blickt man tiefer, wird klar, dass der Krieg Widersprüche offenlegte, die schon länger angelegt waren. Trotz organisatorischer Einheit gab es die unterschiedlichsten Vorstellungen zum politischen Kurs der sozialistischen Bewegung, die im Krieg grell hervortraten. Doch durch die Dominanz der Kriegsfrage ergaben sich auch Kombinationen, die dem gewohnten rechts-links-Schema widersprechen: nicht nur bekannte Persönlichkeiten der Linken wie Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, sondern auch Revisionisten und Zentrum der SPD wie Eduard Bernstein und Karl Kautsky sprachen sich gegen den Krieg aus. Die Auseinandersetzung war zudem nicht beschränkt auf die Flügelkämpfe in der SPD: es war die Gewerkschaftsbasis, die mit den Massenstreiks ab 1916 diewirksamsten Zeichen gegen den Krieg setzte und die Novemberrevolution vorbereitete.
Das Seminar will einen Überblick über Akteure, Ideen und Handlungen der Arbeiterbewegung von 1914 bis 1918 geben. Ziel ist dabei nicht das rückblickende Finden einer einzig richtigen Strategie, sondern das Nachvollziehen von Interessen und Konflikten, die zur Neuorganisation der politischen Landschaft führten.
Referent: Dr. Ralf Hoffrogge, Historiker
Anmeldeschluss: Montag, 19. Mai 2014
Seminarbeginn: Samstag, 24. Mai 2014, 9:30 Uhr
Seminarende: Samstag, 24. Mai 2014, 17:30 Uhr
Seminarort: DGB-Haus München Schwanthalerstraße 64 80336 München
Foto: ver.di-Archiv
22. Mai 2014: Buchvorstellung "Finanzmarktkapitalismus"
Prof. Dr. Wolfgang Krumbein und seine Mitautoren Julian Fricke, Fritz Hellmer und Hauke Oelschlägel widerlegen die These von den aufgeblähten Finanzmärkten, die angeblich die Realökonomie dominieren, anhand umfangreicher empirischer Daten. Damit widersprechen sie auch populären Überzeugungen, wonach wir es mit einer „Entkoppelung“ von Realkapital und Finanzkapital zu tun haben: „Bei der Analyse der Krise 2007/09 und der zyklischen Erholung seit 2009 wird die Bedeutung von Strukturentwicklungen in der Realökonomie und von politischen Steuerungseingriffen systematisch unterschätzt“. Und sie bestreiten die Auffassung, mit dem „Finanzmarktkapitalismus“ habe sich eine neue Form des Kapitalismus herausgebildet.
Die Autoren plädieren für die Bewahrung einer Un-voreingenommenheit im linken analytischen Denken, die eine mögliche Revitalisierung des Kapitalismus zumindest nicht ausschließt und von überraschenden Entwicklungen nicht überrollt wird.
Die Buchvorstellung soll die Möglichkeit bieten, diese Fragestellungen kontrovers zu diskutieren.
Referent: Prof. Dr. Wolfgang Krumbein
Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Regionalforschung an der Universität Göttingen
Veranstaltungsbeginn: Donnerstag, 22. Mai 2014, 18.00 Uhr
Veranstaltungsort: Gewerkschaftshaus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München, Raum C. 0. 05
Artikelaktionen