DGB Bildungswerk Bayern
Rechtes Denken im Betrieb – und was wir als Gewerkschafter:innen dagegen tun können
Rechtes Denken ist derzeit auf dem Vormarsch. Der Wahlerfolg rechtspopulistischer und rechtsextremer Parteien ist nur das offensichtlichste Anzeichen für diesen Trend. Feindseligkeiten gegen Migrant:innen und weitere, als nicht-zugehörig angesehene Menschen lassen sich überall im Alltag erleben – so auch in Betrieben und Dienststellen. Für Gewerkschaften als Interessensvertretungen aller abhängig Beschäftigter bedeutet dies eine enorme Herausforderung.
Ziel dieses Workshops ist es, gewerkschaftlich aktive Kolleg:innen bei der Bekämpfung von rechten Äußerungen und Aktivitäten im Alltag zu stärken. Hierzu wird zum einen Grundlagenwissen über die Funktionsweise rechten Denkens vermittelt. Zum anderen werden Ansatzmöglichkeiten für betriebliche Gegenstrategien vorgestellt und diskutiert. Nicht zuletzt geht es auch um die Frage, wie wir uns als Gewerkschafter:innen im Vorfeld der Betriebsratswahlen 2022 politisch positionieren können.
Eine Kooperationsveranstaltung des DGB Bildungswerk Bayern und des Bildungswerk der ver.di in Bayern.
Referenten:
Stefan Dietl, Publizist und Gewerkschafter
Manuel Rühle, DGB Bildungswerk Bayern
Zielgruppe: Betriebliche Interessenvertreter:innen, Kandidat:innen für die Betriebsratswahlen, Vertrauensleute sowie alle aktiven Gewerkschafter:innen
Termin: Samstag, 20.11.2021, 10:00 – 15:00 Uhr
Ort: Gewerkschaftshaus Nürnberg, Kornmarkt 5-7, 90402 Nürnberg
Für Mitglieder einer DGB-Gewerkschaft ist die Teilnahme kostenlos. Für Nicht-Mitglieder kostet die Teilnahme 10 Euro (inkl. Mittagsimbiss).
Anmeldung per Mail.
Was ist Antisemitismus? Ideologische Hintergründe und aktuelle Erscheinungsformen
Judenfeindliche Graffiti an Hauswänden, Schändungen jüdischer Friedhöfe, Angriffe auf Synagogen, Beleidigungen, körperliche Gewalt bis hin zum bewaffneten Terroranschlag wie am 9. Oktober 2019 in Halle: Antisemitismus ist Teil des deutschen Alltags. Er manifestiert sich als offener Hass auf Juden, aber auch in subtileren Formen wie in Karikaturen mit antijüdischen Klischees, als Element von Verschwörungstheorien oder als „Israelkritik“. Nicht immer ist klar, ob eine Äußerung oder eine Darstellung antisemitisch ist. Insbesondere dann, wenn sie von Menschen stammen, die nicht der rechten oder neonazistischen Szene angehören. Antisemitische Einstellungen sind aber nicht nur ein Phänomen in der politischen Rechten, sondern finden sich in einem breiten politischen Spektrum. Antisemitismus ist dabei oft mehr als ein Vorurteil gegen Juden. Er dient als Welterklärungsmodell, das die Juden verantwortlich macht für gesellschaftliche Probleme und politische Konflikte. Wie erkennt man Antisemitismus? Welche Funktionen nimmt er ein? Und was können wir gegen Antisemitismus tun?
Im Seminar beschäftigen wir uns mit Erscheinungsformen und Funktionen des Antisemitismus. Im Mittelpunkt steht die Lektüre zentraler Texte der Antisemitismustheorie. Das Seminar richten sich an alle, die sich einführend mit dem Thema Antisemitismus befassen wollen und Interesse an der gemeinsamen Lektüre und Diskussion haben.
Nina Rabuza promoviert an der FU Berlin über die Gestaltung von KZ-Gedenkstätten. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Kritische Theorie und die philosophische Rezeption des Nationalsozialismus.
Seminarzeiten: Samstag, 16.10.2021, 10:30 -17:00 Uhr
Seminarort: Gewerkschaftshaus Nürnberg, Kornmarkt 5-7, 90402 Nürnberg
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Mittagsimbiss)
Anmeldung per Mail (Anmeldeschluss: Freitag, 08.10.2021)
Frauenarbeit als „Sozialkitt“ – Geschlechterverhältnisse im Wandel des Kapitalismus
Erwerbstätigkeit scheint heute unabhängig vom Geschlecht zu einem normalen Lebenslauf zu gehören. Doch die Verteilung bezahlter und unbezahlter Arbeit folgt nach wie vor einer geschlechtsspezifischen „Demarkationslinie“. Frauen bleiben für Reproduktionsarbeit (in Haus, Erziehung, Pflege) hauptverantwortlich und damit in der Regel ökonomisch abhängig. Im Zuge der Corona-Pandemie haben sich die damit einhergehenden Problematiken in kürzester Zeit weiter zugespitzt. Der Vortrag analysiert Entwicklungen von Kapitalismus, Arbeit und Geschlechterordnungen und wie sie sich wechselseitig beeinflussen.
Alexandra Weiss ist Politikwissenschaftlerin und lehrt an der Universität Innsbruck. Ihre Forschungsschwerpunkte sind u.a. Politik der Geschlechterverhältnisse sowie historische und feministische Sozialforschung.
Die Teilnahme ist kostenlos. Erforderlich ist eine Anmeldung per Mail.
Fachtagung Gewerkschaftliche Bildungsarbeit: Corona und die Folgen
Die Corona-Pandemie hatte und hat massive Auswirkungen auch auf die gewerkschaftliche Bildungsarbeit. Vor allem der plötzliche Umstieg auf Online-Veranstaltungen hat haupt- und ehrenamtliche Kolleg:innen vor völlig neue Herausforderungen gestellt: Zwar gab es auch schon vor Corona Erfahrungen mit digitalen Formaten, doch spielten diese bis dahin nur eine Nebenrolle. Und auf einmal waren sie die einzige Möglichkeit, um gewerkschaftliche und betriebliche Themen überhaupt noch zu vermitteln und zu diskutieren. Neben den neuen Möglichkeiten, die diese Formate eröffnen, haben sich auch ganz schnell die Probleme gezeigt, die im Fehlen des persönlichen Austauschs liegen.
Die diesjährige Fachtagung des DGB Bildungswerk Bayern zur gewerkschaftlichen Bildungsarbeit dient dazu, die Erfahrungen, die wir in eineinhalb Jahren Pandemie gemacht haben, gemeinsam zu reflektieren und zu fragen, welche Konsequenzen wir daraus für die Zukunft daraus ziehen. Zielgruppe sind alle Kolleg:innen, die haupt- oder ehrenamtlich in diesem Bereich aktiv sind.
Referent:innen:
Dr. Martin Gohlke, Historiker und Politikwissenschaftler, langjähriger Referent in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit
Mariane König, Geschäftsführerin Bildungswerk der ver.di in Bayern e.V.
Thomas Veit, Leiter Betriebsräteakademie Bayern und stellvertretender Leiter Kritische Akademie Inzell der IG Metall
Sebastian Wiedemann, Landesbezirkssekretär NGG Bayern
Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung per Mail.
Die ökologischen Grenzen des Kapitals
Angesichts der eskalierenden Klimakrise bricht sich in der Öffentlichkeit, allen Widerständen zum Trotz, eine fundamentale Erkenntnis bahn: Nichts wird so bleiben, wie es ist. Es ist ein grundlegender, fundamentaler Wandel notwendig, um den sich beschleunigenden klimatischen Umbrüchen adäquat und schnell begegnen zu können. Die Klimakrise muss folglich als die größte gegenwärtige Gefahr für den Zivilisationsprozess begriffen werden.
Das, was sich vor allem ändern muss, ist unsere Gesellschaft, so die Kernthese des Seminars, das die inneren Widersprüche der kapitalistischen Wirtschaftsweise thematisieren wird, die hauptsächlich die Klimakrise befeuern. Einerseits soll dargelegt werden, dass der Verwertungszwang des Kapitals - dessen uferlose Akkuemulationsbewegung via Warenproduktion - die Ursache der Klimakrise bildet. Andrerseits soll die Wechselwirkung zwischen ökonomischer und ökologischer Krise beleuchtet werden, bei der die neoliberale Politikhegemonie der vergangenen Dekaden die gesellschaftlichen Folgen des Klimawandels verstärkt.
Die Unvereinbarkeit von Kapital und Klimaschutz, lässt die Überwindung der destruktiven kapitalistischen Wirtschaftsweise zu einer Überlebensnotwendigkeit der Menschheit im 21. Jahrhundert werden.
Buchtipp zum Thema: Tomasz Konicz: Klimakiller Kapital. Wie ein Wirtschaftssystem unsere Lebensgrundlagen zerstört. Mandelbaum Verlag, Wien 2020.
Seminarzeiten: Samstag, 18.09.2021, 10:30 -17:00 Uhr
Seminarort: Gewerkschaftshaus Nürnberg, Kornmarkt 5-7, 90402 Nürnberg
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Mittagsimbiss)
Anmeldung per Mail (Anmeldeschluss: Freitag, 10.09.2021)
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