Was noch kommt und was Sie verpasst haben:
Wir gestalten Arbeitszeit!
Arbeitszeit ist seit jeher ein umkämpftes Feld. Historische Meilensteine wie die gesetzliche Einführung des 8-Stunden-Tages oder die Durchsetzung der 35-Stunden-Woche in der Metall- und Druckindustrie sind das Ergebnis langer und intensiver Auseinandersetzungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden.
In den vergangenen beiden Jahrzehnten ging es beim Thema Arbeitszeit vor allem um eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Für die Beschäftigten bringt dies einerseits größere Freiheiten bei der Gestaltung des eigenen Lebens, andererseits die Gefahr steigender Belastungen: Oft genug bedeutet Flexibilisierung in erster Linie eine Verlängerung der Arbeit in die Freizeit. Gleichzeitig gab es in letzter Zeit auch wieder einige erfolgreiche tarifpolitische Vorstöße zur Reduzierung der Wochenarbeitszeit. Das enorme Produktivitätspotential, das mit der digitalen Transformation einhergeht, verleiht diesen Vorstößen zusätzliches Gewicht. Ein guter Zeitpunkt also, um sich mit dem Thema Arbeitszeit zu befassen!
Auf dem Zukunftskongress 2023 wollen wir unter anderem den folgenden Fragen nachgehen: Wie soll Arbeitszeit zukünftig aussehen? Welche Erwartungen haben die Beschäftigten an eine Arbeitszeitpolitik, die ihre konkreten Interessen vertritt? Welche Herausforderungen und Widerstände existieren - und wie kann diesen erfolgreich begegnet werden?
Im Mittelpunkt stehen hierbei die betriebliche Ebene und die Handlungsmöglichkeiten der gesetzlichen Interessenvertretungen.
Termin: Mittwoch, 18.10.2023, 10:00-16:00 Uhr
Ort: Südpunkt, Pillenreuther Straße 147, 90459 Nürnberg
Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung per Mail (bitte vollständigen Namen und Betrieb/Dienststelle angeben).
Freistellungsmöglichkeiten:
§ 37 Abs. 6 BetrVG in Verbindung mit § 40 BetrVG
Art. 46 Abs. 5 BayPVG in Verbindung mit Art. 44 Abs. 1 BayPVG
§ 19 Abs. 3 MVG in Verbindung mit § 30 MVG
SGB 9 § 179 Abs. 4
Imperialismustheorien - vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Vor dem Hintergrund gegenwärtiger Konflikte gewinnt das Thema Imperialismus neue Aktualität. Aus welchen Quellen schöpften die frühen Theoretiker:innen des Imperialismus, wie sah ihr Bezug zu Marx aus? Was waren Unterschiede und Gemeinsamkeiten in ihren Theorien, wie blickten sie auf den Imperialismus innerhalb der Geschichte kapitalistischer Entwicklung?
Diesen Fragen geht das Seminar ebenso nach wie der Frage, was die klassischen von den heutigen Imperialismustheorien unterscheidet. Dabei werden einerseits "westliche" Deutungen des späten 20. und frühen 21. Jahrhundert untersucht. Andererseits darf auch die neuere Imperialismusdiskussion aus dem postsowjetischen Raum nicht vernachlässigt werden, da in Ländern wie Russland und der Ukraine der Imperialismus ein wichtiges Thema der an Marx orientierten sozialwissenschaftlichen Forschung ist.
Neben Input-Vorträgen des Referenten besteht die Vorgehensweise in der gemeinsamen Lektüre und Diskussion von ausgewählten Textausschnitten. Dabei werden auch Texte in Übersetzung zugänglich gemacht, die ansonsten nicht in westlichen Sprachen zur Verfügung stehen und trotz ihrer inhaltlichen Relevanz in Deutschland nahezu unbekannt sind.
Referent: Dr. habil. Jan Hoff, Historiker und Politikwissenschafter
Termin: Samstag, 15.07.2023, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Münchner Aids-Hilfe, Lindwurmstr. 71 (Rückgebäude), Seminarraum 0.1
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Getränke und Mittagsimbiss)
Anmeldung per Mail.
Was geht im Kapitalozän? Strategien gegen die Klimakrise
Artensterben, Bodenerosion, Vergiftung des Trinkwassers, Vermüllung der Meere und Klimawandel. Die Erde verändert sich so gravierend, dass weite Gebiete unbewohnbar werden. Manche Gegenden werden zu heiß, andere im Meer versinken oder regelmäßig von Bränden, Überschwemmungen, Dürren und Stürmen heimgesucht; der Anbau von Nahrungsmittel wird dramatisch schrumpfen. Allein dadurch steht das Leben von Milliarden Menschen vor allem im globalen Süden auf dem Spiel.
Die Umwelt- und Klimabewegung diskutiert dazu verschiedene Antworten: Letzte Generation und Extinction Rebellion fordern einen Klimarat und die Ausrufung des Notstandes, Linke und Gewerkschafter*innen plädieren für eine soziale-ökologische Transformation und einen Green New Deal, der Ökosozialist Andreas Malm empfiehlt Sabotage, andere halten Postwachstum und eine demokratische Planwirtschaft für unabdingbar.
Peter Bierl von der Gruppe Left Ecological Association (LEA) stellt an diesem Abend verschiedene Ansätze zur Diskussion.
Er ist freier Journalist, Mitglied der Gewerkschaft Verdi und lebt in der Nähe von München. Zuletzt sind von ihm erschienen „Unmenschlichkeit als Programm“ (2022) „Die Legende von den Strippenziehern. Verschwörungsdenken im Zeitalter des Wassermanns“ (2021), „Die Revolution ist großartig – Was Rosa Luxemburg uns heute noch zu sagen hat“ (2020) sowie „Einmaleins der Kapitalismusk“ (2018).
Die Teilnahme ist kostenlos. Erforderlich ist eine Anmeldung per Mail.
Antikapitalismus von rechts? Die soziale Frage in der Neuen Rechten
"Querfront", "Solidarischer Patriotismus" oder "Marx von rechts" - mit derlei Buchtiteln haben sich neurechte Autoren in den letzten Jahren der sozialen Frage gewidmet. Dabei wurde im völkisch-nationalistischen Lager erneut der Anspruch auf eine "konservative" Kritik des Kapitalismus erhoben. Wie aber lauten die rechten Antworten auf die soziale Frage - und über welche Besonderheiten verfügt eine solche Kapitalismuskritik? Welche linken Positionen werden hier übernommen und umgedeutet? Und wie sollen demokratische Kräfte auf diese "Diskurspiraterien" von rechts reagieren?
Das Tagesseminar widmet sich anhand von Filmen, O-Tönen sowie klassischen und aktuellen Schriften aus Deutschland und Frankreich den Entwicklungslinien sowie den besonderen Merkmalen einer Kapitalismuskritik von (neu-)rechts. Diese Kritik kann als Sonderform einer antiliberalen Kultur- und Dekadenzkritik analysiert werden kann. Der Blick wird somit für die Merkmale einer Kapitalismuskritik geschärft, die die kapitalistische Produktionsweise nicht als Ausbeutungsverhältnis, sondern primär als Auslöser kultureller Zerstörungen begreift.
Referent: Richard Gebhardt, Studium der Politischen Wissenschaft, Soziologie und Philosophie, lebt und arbeitet als Erwachsenenbildner und Publizist in Köln und Aachen.
Termin: Samstag, 24.06.2023, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Gewerkschaftshaus Nürnberg, Kornmarkt 5-7, 90402 Nürnberg, 7. Stock, Raum 2c
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Mittagsimbiss)
Anmeldung per Mail.
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