Was noch kommt und was Sie verpasst haben:
Die Arbeit des Körpers: Gesundheitszerstörung durch Industriearbeit – Rückblick und Ausblick
Reichtum und Wohlstand sind hart erkauft – durch das Arbeitsleid ungezählter Arbeiter:innen, durch unsagbare Belastungen von Körper und Seele, durch gesundheitszerstörende Arbeits- und Lebensbedingungen, Krankheit und frühen Tod. Unfall- und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz – historisch korrekt: der Arbeiter:innenschutz – war immer Teil, wenn nicht gar ein entscheidender Teil der Klassenauseinandersetzungen. Die Empörung gegen Unfall- und Gesundheitsgefahren war mitbegründend für die moderne Arbeiter:innen- und Gewerkschaftsbewegung.
Gleichzeitig war die Arbeiter:innenbewegung ideologisch belastet vom Mythos der Männlichkeit, der Härte und des Heldentums. Im Zuge der internationalen Arbeitsteilung haben sich viele klassische Risiken an die Peripherie verlagert. Hinzugekommen sind neuartige psychische Belastungen, die unsere Persönlichkeit, unser Empfinden und unseren Charakter verändern und aushöhlen. Vor diesem Hintergrund ist es angesagt, die Verletzlichkeit des Menschen in den Vordergrund der Betrachtung zu stellen und Überlegungen anzustellen, wie Leiderfahrungen zur Sprache kommen können – als Voraussetzung für Widerstand und neue Entwürfe für menschengerechte Arbeitsverhältnisse.
Referent: Dr. Wolfgang Hien, Arbeits- und Gesundheitswissenschaftler und Medizinsoziologe. Von ihm ist zuletzt erschienen:
Die Arbeit des Körpers. Von der Hochindustrialisierung bis zur neoliberalen Gegenwart, 2. Auflage 2022 (Mandelbaum-Verlag).
In Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern/Kurt-Eisner-Verein.
Termin: Mittwoch, 21.06.2023, 18:00 – 20:00 Uhr
Ort: Münchner Aids-Hilfe, Lindwurmstr. 71 (Rückgebäude), Studio
Die Teilnahme ist kostenlos.
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Gestalten der Faschisierung: Björn Höcke
Der AfD-Politiker Björn Höcke hat in Reden und Interviews gezeigt, dass er zum Führen einer faschistischen Partei bereit und in der Lage ist. Seine Ausführungen zur deutschen Gesellschaft basieren auf völkischen Mustern, die sich an das Vokabular der Nazis anlehnen.
In dieser Veranstaltung stellen wir eine zweiteilige Buchveröffentlichung des Argument-Verlags vor, die das Menschen- und Gesellschaftsbild Höckes sowie seine politische Zielvorstellungen untersucht: Von der Rückbesinnung auf Preußentum und „deutsche Marktwirtschaft“ (inklusive antisemitischer Stereotypen) über die Idee eines homogenen Volkes, das „frei“ von allem „Fremden“ und „Andersartigen“ ist und das sich für die Gemeinschaft „opfert“, bis hin zu einem am deutschen Faschismus orientierten Frauen- und Männerbild.
Die Herausgeber Prof. Dr. Klaus Weber und Wolfgang Veiglhuber geben einen Überblick über den Inhalt der beiden Bände und stellen ausgewählte Aspekte von Höckes Denken ausführlicher vor.
Links zu den Bänden auf der Seite des Argument-Verlags:
Höcke I: Deutsche Arbeit & Preußischer Staat
Höcke II: Selbstveredelung & Männliche Führung
Termin: Mittwoch, 14.06.2023, 19:00 – 21:00 Uhr
Ort: Münchner Aids-Hilfe, Lindwurmstr. 71 (Rückgebäude), Seminarraum 0.1
Die Teilnahme ist kostenlos.
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Kritik der Bedürfnisse
Menschliche Bedürfnisse werden seit den 1950er-Jahren im Zusammenhang mit dem Schlagwort von der Konsumgesellschaft diskutiert. In der Umweltdebatte spielen Forderungen nach einem anderen Konsum, weniger Konsum oder gar Konsumverzicht eine große Rolle. Vor dem Hintergrund des Ukrainekrieges forderten Politiker*innen die Bevölkerung auf, weniger zu heizen und Strom zu sparen. Im Hintergrund steht dabei immer die Frage nach wichtigen und nebensächlichen, natürlichen und künstlichen, wahren und falschen Bedürfnissen.
Thomas Ebermann, Kabarettist, Journalist und Buchautor aus Hamburg, zeigt in seiner Kritik der Bedürfnisse, dass diese immer das Produkt gesellschaftlicher Verhältnisse sind, es richtige und falsche Bedürfnisse gibt, abgesehen von Grundbedürfnissen wie Nahrung, Schlaf und Zuwendung, und eine andere Gesellschaft andere Menschen mit anderen Bedürfnissen hervorbringen würde.
Eine Kooperation von DGB Bildungswerk Bayern, NaturFreunde Bezirk München und Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern/Kurt-Eisner-Verein.
Weitere Informationen im PDF zur Veranstaltung.
Vortrag mit Diskussion
Termin: Freitag, 26.05.2023, 20:00 – 22:00 Uhr
Ort: Münchner Aids-Hilfe, Lindwurmstr. 71 (Rückgebäude), Studio
Die Teilnahme ist kostenlos.
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Tagesseminar
Termin: Samstag, 27.05.2023, 10:00 – 17:00 Uhr
Ort: Bootshaus der Naturfreunde, Zentralländstraße 16, Nähe U-Bahn Thalkirchen/Tierpark
Die Teilnahme ist kostenlos.
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Mehr Zeit durch weniger Arbeit – Arbeitszeitverkürzung als radikales Reformprojekt
Die kapitalistische Entwicklung ist eng verbunden mit der schrittweisen Reduzierung der Arbeitszeiten. Mit der Einführung des Acht-Stunden-Tages wurde eine zentrale Forderung der Arbeiter:innenbewegung erfüllt. Mitte der 1980er Jahre gelangte die kollektive Reduzierung der Arbeitszeiten mit der Durchsetzung der 35-Stunden-Woche in der Metall- und Druckindustrie jedoch an ein vorläufiges Ende. Seitdem haben sich die Gewerkschaften von der Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung für alle verabschiedet.
Heute arbeiten viele Beschäftigte Teilzeitarbeit und wählen damit eine Arbeitszeitverkürzung ohne Einkommensausgleich, um den vielfältigen Ansprüchen an die Lebensgestaltung gerecht zu werden, so u. a. dem Anspruch nach einer Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder gestiegenen Anforderungen an die häusliche Pflege von Angehörigen.
Nicht nur dies sind gute Gründe, die Forderung nach einer kollektiven Arbeitszeitverkürzung mit Einkommensausgleich wieder auf die gewerkschaftspolitische Tagesordnung zu setzen.
Folgende Themen werden im Seminar behandelt:
- Die historische Entwicklung der Arbeitszeitverkürzung
- Kollektive Arbeitszeitverkürzung mit Einkommensausgleich als Lösung für viele gesellschaftliche Probleme
- Aktuelle arbeitszeitpolitische Debatten im DGB
Referentin: Dr. Ursula Stöger, Soziologin an der Universität Augsburg
Gastreferentin: Magdalena Siebert, DGB Jugend München
Termin: Samstag, 22.04.2023, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Eine-Welt-Haus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München, Raum 211/212
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Getränke und Mittagsimbiss)
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