Was noch kommt und was Sie verpasst haben:
Mehr Zeit durch weniger Arbeit – Arbeitszeitverkürzung als gesellschaftliches Reformprojekt
Die Entwicklung der kapitalistischen Gesellschaft ist eng verbunden mit der schrittweisen Reduzierung der Arbeitszeit. Mit der Einführung des Acht-Stunden-Tages wurde eine zentrale Forderung der Arbeiter:innenbewegung erfüllt. Mitte der 1980er Jahre gelangte die kollektive Reduzierung der Arbeitszeit mit der Durchsetzung der 35-Stunden-Woche in der Metall- und Druckindustrie jedoch an ein vorläufiges Ende.
Heute arbeiten viele Beschäftigte in Teilzeit und wählen damit eine Arbeitszeitverkürzung ohne Einkommensausgleich, um den vielfältigen Ansprüchen an die Lebensgestaltung gerecht zu werden, wie der Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder der häuslichen Pflege von Angehörigen. Gleichzeitig ist die Arbeitsproduktivität in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegen. Damit stellt sich die Frage: Warum sollen wir immer länger arbeiten, wenn doch die Voraussetzungen für neue Formen der gesellschaftlichen Organisation gegeben sind?
Die jüngsten arbeitszeitpolitischen Vorstöße verschiedener DGB-Gewerkschaften zeigen, dass es ein guter Zeitpunkt ist, dieser Frage nachzugehen!
Folgende Themen werden im Workshop behandelt:
- Die historische Entwicklung der Arbeitszeitverkürzung
- Arbeitszeitverkürzung aus kapitalismustheoretischer Sicht
- Kollektive Arbeitszeitverkürzung mit Einkommensausgleich als Hebel für progressive gesellschaftliche Veränderungen
- Aktuelle arbeitszeitpolitische Vorstöße und Debatten in den Gewerkschaften
Referent:innen:
Dr. Ursula Stöger, Universität Augsburg
Dr. Manuel Rühle, DGB Bildungswerk Bayern
In Kooperation mit dem DGB Kreisverband Augsburg.
Termin: Samstag, 24.02.2024
Ort: Gewerkschaftshaus Augsburg, Am Katzenstadel 34, 86152 Augsburg, Sitzungsraum der IG Metall
Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung erforderlich per Mail an den DGB Augsburg: wolfgang.peitzsch@dgb.de
Warum Krieg? Der Russland-Ukraine-Krieg im Kontext der Globalisierung
Der am 24.02.2022 begonnene Krieg Russlands gegen die Ukraine vollzieht die Selbstzerstörung der neoliberalen New World Order (G. Bush 1990/91): der Globalisierung.
Da ein Krieg ein Verhältnis von Staaten zueinander ist, kann er nur aus dem Verhältnis von Staaten erklärt werden und nicht aus Entwicklungen nur eines Staates, schon gar nicht aus der psychischen Verfassung eines Präsidenten. Da dieser Krieg von Anbeginn mit der Drohung eines nuklear geführten Weltkriegs verbunden ist, verweist er auf die Ordnung der Weltgesellschaft: die Globalisierung.
Die Globalisierung ist der Zustand der Weltgesellschaft, der nach 1991 durch die Selbstauflösung der UdSSR erreicht wurde. Sie hat die Illusion erzeugt, es breche eine Epoche universalen Friedens an. Diese Ordnung zerstört sich nun selbst: Die Nation, die als Verlierer im Kalten Krieg in die Neue Weltordnung eintrat, und die durch Transformationskrisen im Stand kapitalistischer Unterentwicklung verharrt, ist die Nation, die die Selbstzerstörung der Globalisierung durch einen „klassischen Staatenkrieg“ vollzieht.
In diesem Tagesseminar wird der Russland-Ukraine-Krieg aus seiner weltpolitischen Entstehungsgeschichte analysiert.
Referent: Prof. Dr. Gerhard Stapelfeldt, Prof. i.R. am Institut für Soziologie der Universität Hamburg.
Termin: Samstag, 10.02.2024, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Münchner Aids-Hilfe, Lindwurmstr. 71 (Rückgebäude), Seminarraum 0.1
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Getränke und Mittagsimbiss)
Anmeldung per Mail.
Die Reichsbürgerbewegung in Bayern - Ideologie, Akteur:innen, Aktivitäten
In den letzten Jahren haben sie zunehmend für mediales Aufsehen gesorgt: Sogenannte Reichsbürger bestreiten die Existenz der Bundesrepublik Deutschland als souveränen Staat und lehnen die bürgerliche Rechtsordnung ab. In ihren Ideologien verbinden sich Elemente von Rechtsextremismus, Monarchismus, Antisemitismus und Esoterik zu einer radikal antidemokratischen Grundhaltung. Die Verschwörungserzählungen, die seit der Corona-Pandemie verstärkt kursieren, haben ihnen zusätzlichen Auftrieb verschafft.
Der Vortrag gibt einen Einblick in die Szene, ihre Weltanschauungen und Aktivitäten und zeigt auch Verbindungen zur AfD auf.
Einladungsflyer als PDF.
Referent: Robert Andreasch, Rechtsextremismus-Experte, Mitarbeiter von a.i.d.a. (Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München e.V.), Ko-Autor der DGB-Broschüre #noAfD - keine Alternative für Beschäftigte.
Eine Kooperationsveranstaltung mit dem DGB Bayern.
Die Teilnahme ist kostenlos. Erforderlich ist eine Anmeldung per Mail.
Die Krankenhausreform - Revolution oder Etikettenschwindel?
Im Oktober letzten Jahres kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) an, dass die von ihm eingesetzte "Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung" an einem Konzept für eine "Überwindung der Fallpauschalen" arbeite. Dieses habe sich seit seiner Einführung "so stark verselbständigt, dass der ökonomische Druck zu stark" sei. Von einer "dramatischen Entökonomisierung der Krankenhäuser" und gar von "Revolution" ist seitdem die Rede. Seit 10. Juli liegt nun das "finale Eckpunktepapier" von BMG und Gesundheitsministern vor, das einen massiven Umbau der Krankenhauslandschaft vorsieht.
Wir wollen das Konzept in der Veranstaltung auf den Seziertisch legen und analysieren, ob es hält, was es verspricht oder ob es sich um einen Etikettenschwindel handelt.
Referentin: Dr. Nadja Rakowitz, Medizinsoziologin, Geschäftsführerin des vdää* und aktiv bei Krankenhaus statt Fabrik.
Die Teilnahme ist kostenlos. Erforderlich ist eine Anmeldung per Mail.
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