Theorie für eine verändernde Praxis

Das gewerkschaftspolitische Bildungsprogramm 2024

In Zeiten rasanter und tiefgreifender gesellschaftlicher Umbrüche ist theoretische Orientierung nötiger denn je. Mit unserem Bildungsangebot möchten wir Räume zur Verfügung stellen, in denen Orientierungsprozesse in solidarischer Zu­sammenarbeit stattfinden können. Hier die Übersicht unserer Tagesseminare in München und Nürnberg.

Gewerkschaftspolitisches Programm 2024

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DGB Bildungswerk Bayern
Neumarkter Str. 22
81673 München

Tel. 089 / 55 93 36 41

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Was noch kommt und was Sie verpasst haben:

Das gewerkschaftspolitische Bildungsprogramm 2019 steht

Bildung ist mehr als „lebenslanges Lernen“, um mit den Anforderungen des Arbeitsmarktes Schritt zu halten. Ihr Ziel ist nicht die Anpassung an die bestehenden Verhältnisse, sondern deren theoretische Kritik und praktische Veränderung. Das gilt ganz besonders für die gewerkschaftliche Bildungsarbeit, die auf eine lange emanzipatorische Tradition zurückblicken kann.

Mit unseren gewerkschaftspolitischen Veranstaltungen möchten wir abhängig Beschäftigten die Gelegenheit bieten, sich ein besseres Verständnis der kapitalistischen Gesellschaft zu verschaffen, damit sie ihre gemeinsamen Interessen erkennen und wahrnehmen können. Es richtet sich an alle haupt- und ehrenamtlich aktiven Kolleginnen und Kollegen sowie an alle weiteren, gewerkschaftlich Interessierten. Die Mitgliedschaft in einer DGB-Gewerkschaft ist keine Teilnahmebedingung.
Im Mittelpunkt der Tagesseminare stehen aktuelle politische, ökonomische und soziale Entwicklungen. Sie werden mit Hilfe geeigneter sozialwissenschaftlicher Ansätze in den Blick genommen und kritisch diskutiert. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die Frage nach den jeweiligen Konsequenzen für (gewerkschafts-)politisches Handeln.

Vorkenntnisse oder Erfahrung im Umgang mit wissenschaftlichen Theorien sind nicht erforderlich.
Einzige Voraussetzung ist die Bereitschaft, sich auf eine intensive Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen einzulassen und dabei auch ungewohnte Sichtweisen auszuprobieren.

Chronologischer Überblick


Gesellschaftliche Krisendynamiken und politischer Rechts(d)ruck

Eine Vielzahl miteinander zusammenhängender Krisendynamiken begünstigt seit 2008 autoritäre, neonationalistische und neorassistische Verschiebungen des globalen politischen Klimas. Das Seminar fragt nach Hintergründen dieser Tendenzen und der ihnen zugrundeliegenden Vertiefungen sozio-ökonomischer und politischer Spaltungen, aber auch nach möglichen Ansatzpunkten für Gegenstrategien und für politische Alternativen.
Am 26. Januar 2019 in Nürnberg, Referent: Dr. Tino Heim, Sozialwissenschaftler und Publizist

Was ist Dialektik?

Marx hat die Dialektik als eine Denkweise bestimmt, die „ihrem Wesen nach kritisch und revolutionär ist.“ Sie ist keine Methode, die unabhängig von ihrem Gegenstand bestimmt, gelernt und angewandt werden kann, sondern muss im konkreten gesellschaftlich-geschichtlichen Kontext durchgeführt werden. Das Seminar nähert sich ihr u.a. anhand der Philosophie von Platon, Hegel, Marx und Horkheimer/Adorno.
Am 23. Februar 2019 in München, Referent: Prof. Dr. Gerhard Stapelfeldt, Prof. i.R. am Institut für Soziologie der Universität Hamburg

Fachtagung: Rechtspopulismus und Gewerkschaften

Der anhaltende politische Rechtstrend in Deutschland und Europa stellt eine enorme Herausforderung für die Gewerkschaften dar, der auf verschiedenen Ebenen begegnet werden muss. Die Tagung dient der Analyse, Kritik und Diskussion aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen sowie der Formulierung von Handlungsstrategien. Sie richtet sich an alle gewerkschaftlich aktiven KollegInnen.
Am 23. März 2019 in München, ReferentInnen: Dr. Ursula Stöger, ver.di Landesbezirk Bayern, Robert Günthner, DGB Landesbezirk Bayern, Stefan Dietl, Gewerkschafter und Publizist, Dr. Manuel Rühle, DGB Bildungswerk Bayern

Widersprüche der Austeritätspolitik in Europa: Das Beispiel Griechenland

Seit 2010 ist Griechenland zum Experimentierfeld für die europäische Krisenpolitik geworden, mit desaströsen Folgen. Die sozialen und politischen Verwerfungen haben aber auch den Raum für neue soziale Bewegungen und Organisationsformen geöffnet. Das Seminar zeichnet die wesentlichen Entwicklungen nach und fragt hierbei u.a. nach der Rolle der Gewerkschaften.
Am 6. April 2019 in München, Referent: Dr. Gregor Kritidis, Sozialwissenschaftler und Historiker

Lebenslanges Lernen – Eine kritische Bestandsaufnahme

Lebenslanges Lernen gilt heute als gesellschaftliche Notwendigkeit, der sich niemand entziehen darf: Wer sich nicht permanent weiterbildet, gefährde nicht nur die eigene „Beschäftigungsfähigkeit“, sondern auch den Erfolg des „nationalen Standorts“ in der Weltmarktkonkurrenz. Das Seminar nimmt das Konzept des Lebenslangen Lernens kritisch in den Blick und fragt nach Möglichkeiten einer widerständigen Aneignung.
Am 4. Mai 2019 in München, Referenten: Lukas Eble, Fachbereich Lebenslanges Lernen der Universität Hamburg, Dr. Manuel Rühle, DGB Bildungswerk Bayern

Globalisierte Arbeitsmärkte – Aktuelle Entwicklungen und gewerkschaftliche Herausforderungen

Arbeitsmärkte sind von einer zunehmenden internationalen Mobilität und Mobilisierung von Erwerbsarbeit gekennzeichnet. Wahrgenommen werden sie jedoch meist nur aus nationaler Perspektive. Das Seminar analysiert die politischen und ökonomischen Hintergründe dieser Tendenzen und diskutiert, wie Gewerkschaften die Globalisierung von Arbeitsmärkten im Interesse der Lohnabhängigen beeinflussen können.
Am 18. Mai 2019 in Nürnberg, Referentin: Dr. Ana Cárdenas Tomažič, Institut für sozialwissenschaftliche Forschung München

Fairer Handel – Ist eine bessere Welt käuflich?

Der Faire Handel verspricht, die Welt durch Konsum sozial gerechter zu machen. Aber kann man eine bessere Welt wirklich kaufen und kann es einen fairen Kapitalismus geben? Richtig ist: Das Leben einiger Menschen im globalen Süden kann durch den Fairen Handel verbessert werden, was viel ist. Dies greift aber angesichts der globalen Überlebenskrisen zu kurz. Im Seminar werden Möglichkeiten und Grenzen des Fairen Handels erörtert.
Am 1. Juni 2019 in München, Referent: Roland Röder, Aktion 3. Welt Saar e.V.

Leistungssteuerung und Arbeitsbelastung im digitalen Kapitalismus

Nicht nur rigide Arbeitsteilung und Kontrolle, auch die gezielte Nutzung von Eigen-verantwortung und Autonomie geht mit verschiedenen Belastungsformen einher. Das Seminar beleuchtet zentrale Umbrüche in der Steuerung von Leistung und ihre Wirkung auf die Gesundheit der Beschäftigten. Jüngste Veränderungen durch Digitalisierung von Arbeit sind ebenso Gegenstand wie mögliche gewerkschaftlichen Handlungsstrategien.
Am 29. Juni 2019 in München, ReferentInnen: Dr. Sarah Nies, Institut für sozialwissenschaftliche Forschung München, Prof. Dr. Wolfgang Menz, Fachbereich Sozialökonomie der Universität Hamburg

Gentrifizierung, Wohnungsnot und solidarischer Widerstand

In vielen Groß- und Mittelstädten steigen die Mieten, immer mehr Menschen können es sich nicht mehr leisten, in der Innenstadt zu leben. Oft ist hierbei von „Gentrifizierung“ die Rede. Aber was ist damit gemeint? Und wie wehren sich MieterInnen gegen Mietsteigerung und Verdrängung? Das Seminar gibt einen Einblick in Formen der Gentrifizierung und vor allem in Strategien dagegen.
Am 13. Juli 2019 in München, Referentin: Dr. Lisa Vollmer, Institut für Europäische Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar

Die Wiederkehr des autoritären Charakters

Als „autoritären Charakter“ bezeichnet die Kritische Theorie einen Persönlichkeitstypus, der auch als „Radfahrernatur“ bekannt geworden ist: Nach oben buckeln, nach unten treten. Schien er lange Zeit im Schwinden begriffen, so zeigen die politischen Entwicklungen der letzten Jahre, dass er deutlich weiter verbreitet ist, als gedacht. Im Seminar werden Grundlagen und Aktualität dieses Ansatzes beleuchtet.
Am 20. Juli 2019 in Nürnberg, Referenten: Fabian Schmidt, Politischer Philosoph, Dr. Manuel Rühle, DGB Bildungswerk Bayern

Volksfront und Faschismus

Auf die faschistische Gefahr reagierte die Kommunistische Internationale Mitte der 1930er Jahre mit einer radikalen politischen Kursänderung, der sogenannten „Volksfront“-Politik. Dieser umstrittene Begriff und die entsprechenden historischen Entwicklungen in der Geschichte der internationalen Arbeiterbewegung werden anhand von Quellenmaterial kritisch diskutiert und auf Gegenwartsbezüge untersucht.
Am 14. September 2019 in München
Referent: Dr. habil. Jan Hoff, Historiker und Politikwissenschaftler

Fachtagung: Gewerkschaftliche Bildungsarbeit - Stand und Perspektiven

Bildungsarbeit kann einen wichtigen Beitrag zur politischen Arbeit der Gewerkschaften insgesamt leisten. Dies gilt insbesondere in Zeiten tiefgreifender gesellschaftlicher Um-brüche. Das Ziel der Tagung ist es, den Austausch über Grundlagen, Konzepte und aktuelle Herausforderungen in diesem Feld zu befördern. Sie richtet sich primär an KollegInnen, die haupt- oder ehrenamtlich in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit aktiv sind.
Am 28. September 2019 in München
Die Namen der ReferentInnen werden zusammen mit dem genauen Tagungsprogramm im Juli 2019 bekanntgegeben.

Kritik des Nationalismus

Rechtspopulistische Parteien feiern Wahlerfolge, Großbritannien will die EU verlassen, Kata-lonien will endlich auch als Nation anerkannt werden und überall in Europa werden wieder Grenzzäune und Mauern gebaut. Der Nationalismus ist zurück, heißt es allerorts. Aber war er je weg? Was ist Nationalismus überhaupt? Und was bringt die Menschen im globalisierten 21. Jahrhundert dazu, für ihre Nation zu arbeiten, zu sterben und für sie zu töten?
Am 19. Oktober 2019 in Nürnberg, Referent: Dr. Thorsten Mense, Soziologe und freier Journalist

Zur Aktualität Bertolt Brechts

Brecht hat nicht nur das beste Deutsch im 20. Jahrhundert geschrieben. Er hatte den ungeheuren Anspruch, die Welt als Ganze mit seiner Dichtung sowohl politisch wie lebenspraktisch zu packen. Damit konnte er nur scheitern. Es ist ein Scheitern auf höchstem Niveau. Lehrreich für alle Zukunft. Wir wollen den Fragen, die sein Werk heute aufwirft, mittels ausgewählter Lektüre und Diskussion nachgehen.
Am 16. November 2019 in München, Referent: Leo Brux, Historiker und Literaturwissenschaftler

Die Aufarbeitung des Nationalsozialismus – Erinnerungspolitik in Deutschland

Wer an den Nationalsozialismus erinnerte, ihn verdrängte, aufarbeitete oder sich mit ihm nicht beschäftigte, der hatte dafür jeweils Gründe. Im Seminar soll erschlossen werden, warum die BRD erst vergessen wollte, um sich dann um so entschiedener zur NS-Vergangenheit zu bekennen. Ebenso soll diskutiert werden, ob, warum und auf welche Weisen gewerkschaftlich und politisch Aktive erinnern sollten.
Am 7. Dezember 2019 in München, Referent: Philipp Schweizer, Soziologe, SJD – Die Falken

 

Die Veranstaltungen finden samstags in München bzw. Nürnberg statt und dauern von 10.30 Uhr bis 17.00 Uhr.
Sie richten sich an alle gewerkschaftspolitisch Interessierten. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Die Teilnahmegebühr für die Tagesseminare beträgt 5 Euro.
Zu jeder Veranstaltung erscheint ca. 4 Wochen vor dem Termin ein gesonderter Flyer mit genaueren Angaben.

Weitere Informationen und Anmeldung


Dr. Manuel Rühle, DGB Bildungswerk Bayern e.V.
Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Tel. (089) 55 93 36 41, Fax (089) 53 80 494

 

15. September: Imperialismus – gibt es den heute noch?

Als politisches Schlagwort ist der Begriff „Imperialismus“ nie verschwunden. Als wissenschaftlicher Begriff hingegen galt er lange Zeit als veraltet. Die Rede von Globalisierung oder „Friedensdividende“ nach dem Ende der Systemkonkurrenz schien in den neunziger Jahren vielen geeigneter zur Charakterisierung der internationalen Beziehungen der Gegenwart. Ein Tagesseminar mit Prof. Dr. David Salomon.

Dies änderte sich nach dem 11. September 2001. Die Anschläge auf New York und Washington zogen nicht nur eine Vielzahl von teils bis heute andauernden Kriegen nach sich, sie revitalisierten auch die imperialismustheoretische Diskussion. Dabei waren es zunächst keineswegs nur kritische Sozialwissenschaftler/innen, die über Imperialismus sprachen. Gerade in den USA wurde der Begriff auch von Ideologen einer interventionsfreudigen Außenpolitik – und nicht in kritischer Absicht – verwendet. Gleichzeitig erlebte jedoch auch marxistische Imperialismustheorie eine Renaissance. Autoren wie Leo Panitch, Sam Gindin oder David Harvey legten neuere Imperialismusanalysen vor, die an Klassiker wie Kautsky, Lenin oder Rosa Luxemburg anknüpften. Dabei beschränkten sie sich jedoch nicht auf Textauslegung, sondern waren gerade am Neuen des zeitgenössischen Imperialismus interessiert.

Was marxistische Imperialismustheorie von sonstigen Verwendungsweisen des Begriffs freilich stets unterschied, war, dass sie sich nie auf den Bereich von Außenpolitik allein bezog. Vielmehr wurden und werden internationale Macht- und Gewaltverhältnisse stets im Zusammenhang mit Krisentendenzen des Kapitalismus diskutiert. Dies ist gerade in einer Krisenperiode bedeutsam, in der sich abermals zunehmend Tendenzen zu zwischenimperialistischen Konflikten abzeichnen.

Im Seminar sollen sowohl klassische als auch neuere Imperialismustheorien auf ihre Erklärungskraft befragt werden. Im Fokus steht der gegenwärtige Zusammenhang von kapitalistischer Krise und imperialistischer Gewaltpolitik.

Referent: Prof. Dr. David Salomon, Sozialwissenschaftler, Universität Hildesheim

Seminarbeginn: Samstag 15. September 2018, 10:00 Uhr
Seminarende: Samstag, 15. September 2018, 17:30 Uhr
Teilnahmebeitrag: 5 Euro
Seminarort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung:

Fachtagung: Gewerkschaftliche Bildungsarbeit - Stand und Perspektiven

Das Ziel der Fachtagung zur gewerschaftlichen Bildungsarbeit ist es, einen Austausch zwischen den Akteurinnen und Akteuren in der gewerkschaftlichen Bildungslandschaft in Bayern zu ermöglichen, um voneinander zu lernen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu erörtern.

Bildungsarbeit ist ein fester Bestandteil gewerkschaftlicher Arbeit seit den Anfängen der Bewegung im 19. Jahrhundert. Die damals in ganz Deutschland entstehenden Arbeiterbildungsvereine hatten ein Bildungsverständnis mit emanzipatorischem Ziel: Bildung sollte die Selbstbefreiung  der Arbeiter/innen aus gesellschaftlichen Herrschaftsverhältnissen vorantreiben. „Wissen ist Macht“ (Wilhelm Liebknecht) lautete die Parole, mit der sich die Bewegung ein ursprünglich bürgerliches Ideal anzueignen versuchte – mit all den damit verbundenen Widersprüchen.

Wir wollen uns im Rahmen der Tagung sowohl mit grundsätzlichen Fragen als auch mit aktuellen Herausforderungen befassen, u.a.:

  • Was sind heute Ziele und Grundsätze gewerkschaftlicher Bildungsarbeit?
  • Welche Bedeutung hat sie für die gewerkschaftliche Arbeit insgesamt?
  • Welche gesellschaftlichen Tendenzen sind hierbei besonders relevant?
  • Welche aktuellen Probleme gibt es, wie können Zukunftsperspektiven aussehen?

Das Ziel der Tagung ist es, einen Austausch zwischen den Akteuren in der gewerkschaftlichen Bildungslandschaft in Bayern zu ermöglichen, um voneinander zu lernen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu erörtern. Die Veranstaltung richtet sich daher primär an Kolleginnen und Kollegen, die haupt- oder ehrenamtlich in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit aktiv sind.


Referent/innen
Prof. Dr. Klaus Weber, Hochschule für angewandte Wissenschaften München
Ursula Stöger, ver.di Landesbezirk Bayern
Jürgen Bänsch, IG Metall Bezirk Bayern
Johannes Specht, NGG Landesbezirk Bayern
Manuel Rühle, DGB Bildungswerk Bayern

Veranstaltungsbeginn: Samstag 29. September 2018, 10:00 Uhr
Veranstaltungsende: Samstag, 29. September 2018, 17:00 Uhr
Ort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung:

 

Wir wollen uns im Rahmen der Tagung sowohl mit grundsätzlichen Fragen als auch mit aktuellen Herausforderungen befassen, u.a.:

- Was sind heute Ziele und Grundsätze gewerkschaftlicher Bildungsarbeit?

- Welche Bedeutung hat sie für die gewerkschaftliche Arbeit insgesamt?

- Welche gesellschaftlichen Tendenzen sind hierbei besonders relevant?

- Welche aktuellen Probleme gibt es, wie können Zukunftsperspektiven aussehen?

Das Ziel der Tagung ist es, einen Austausch zwischen den Akteuren in der gewerkschaftlichen Bildungslandschaft in Bayern zu ermöglichen, um voneinander zu lernen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu erörtern. Die Veranstaltung richtet sich daher primär an Kolleginnen und Kollegen, die haupt- oder ehrenamtlich in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit aktiv sind.

Referent/innen

Prof. Dr. Klaus Weber, Hochschule für angewandte Wissenschaften München

Ursula Stöger, ver.di Landesbezirk Bayern

Jürgen Bänsch, IG Metall Bezirk Bayern

Johannes Specht, NGG Landesbezirk Bayern

Manuel Rühle, DGB Bildungswerk Bayern

07. Juli: Fragmentierung der Lohnarbeit

Die Lohnarbeit hat sich in den letzten Jahren enorm verändert – zumindest, was das Normalarbeitsverhältnis (NAV) der deutschen „Arbeitsgesellschaft“ betrifft. Die Soziologien Dr. Ana Cárdenas Tomažič stellt am 07. Juli die Transformationsprozesse dar und diskutiert über die Möglichkeiten gewerkschaftlichen Handelns.

Die Lohnarbeit hat sich in den letzten Jahren enorm verändert – zumindest, was das Normalarbeitsverhältnis (NAV) der deutschen „Arbeitsgesellschaft“ betrifft. Atypische Arbeitsverhältnisse, d.h. Teilzeitbeschäfti­gungen, Zeitarbeitsverhältnisse sowie befristete und geringfügige Beschäftigungen nehmen kontinuierlich zu. Der Niedrig­lohn­sektor hat sich als ein Arbeitsmarktsegment in Deutschland fest etabliert. Dieses ist das Ergebnis vielfältiger Transformationsprozesse auf der Ebene des Staates, der Unternehmen und der Erwerbsbevölkerung. Wie sind diese Transformationsprozesse genau zu ver­stehen?

Im Rahmen der sozialwissenschaftlichen Debatte sind verschiedene Begriffe und damit verbundene Thesen entstanden, die zur Diskussion dieser Frage beigetragen haben: Flexibilisierung, Entgrenzung und Prekari­sierung von Erwerbsarbeit. In diesem Seminar soll die Fragmentierung der Lohnarbeit als ein weiterer theoretischer Beitrag zu dieser Debatte kritisch diskutiert werden.

Wenn die Arbeitsgesellschaft eine gewisse soziale Ordnung geschaffen hat, bedeuten diese Tendenzen dann, dass diese Ordnung sich in verschiedenen „Fragmente“ zer­splittert? Oder besteht die heutige Arbeits­gesellschaft eher aus alten und neuen Arbeitsmarktsegmenten bzw. -fragmenten, die untereinander konkurrieren oder sich sogar ergänzen? Wenn das so ist, welche Wechselverhältnisse sind zwischen diesen Arbeitsmarktfragmenten zu beobachten? Schließlich gehen wir der Frage nach, welche sozialen Konsequenzen und Herausforder­ungen mit der Frag­mentierung der Lohnarbeit verbunden sind. Dabei wollen wir vor allem die Möglichkeiten gewerkschaftlichen Handelns gemeinsam diskutieren.

Referentin: Dr. Ana Cárdenas Tomažič, Soziologin, Institut für sozialwissenschaftliche Forschung München

Seminarbeginn: Samstag 07. Juli 2018, 10:00 Uhr
Seminarende: Samstag, 07. Juli 2018, 17:30 Uhr
Teilnahmebeitrag: 5 Euro
Seminarort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung:

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