Vergesellschaftung 2.0? Perspektiven für die Demokratisierung der Wirtschaft
Seit einiger Zeit ist die Forderung nach Vergesellschaftung im öffentlichen Diskurs. Ausgelöst hat das die Berliner Kampagne "Deutsche Wohnen & Co enteignen". Sie will den Grund und Boden von renditeorientierten Immobilienkonzernen vergesellschaften, das heißt, in eine demokratische und gemeinnützige Verwendung überführen, damit Wohnen wieder bezahlbar wird.
Längst ist die Forderung nach Vergesellschaftung auch von anderen sozialen Bewegungen übernommen worden. Auch die Kampagne "Vergesellschaftung wagen" oder "RWE & Co enteignen" kämpfen für die Vergesellschaftung der Produktionsmittel von VW oder RWE, um zu einer demokratischen Wirtschaftsweise zu kommen, zu Gunsten von Klimaschutz und sozialer Sicherheit.
Der Ruf nach Vergesellschaftung ist alles andere als neu. Im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts war Vergesellschaftung oder - synonym - "Sozialisierung" die Kernforderung der Arbeiterbewegung. Sie wurde allerdings nie umgesetzt und geriet nach dem zweiten Weltkrieg schließlich in Vergessenheit. Kann aus dem historischen Scheitern für die aktuellen Debatten und politischen Auseinandersetzungen etwas gelernt werden? Hat Vergesellschaftung eine zweite Chance?
Referentin: Dr. Sabine Nuss, Politikwissenschaftlerin und Autorin, Fellow am Centre for Social Critique/Humboldt Universität Berlin. Zum Thema ist von ihr kürzlich erschienen: Wessen Freiheit, welche Gleichheit? Das Versprechen einer anderen Vergesellschaftung (Karl Dietz Verlag).
Termin: Samstag, 07.12.2024, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Gewerkschaftshaus Nürnberg, Kornmarkt 5-7, 90402 Nürnberg, Raum 2c (7. Stock)
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Mittagsimbiss)
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