Mehr Zeit durch weniger Arbeit – Arbeitszeitverkürzung als gesellschaftliches Reformprojekt
Die Entwicklung der kapitalistischen Gesellschaft ist eng verbunden mit der schrittweisen Reduzierung der Arbeitszeit. Mit der Einführung des Acht-Stunden-Tages wurde eine zentrale Forderung der Arbeiter:innenbewegung erfüllt. Mitte der 1980er Jahre gelangte die kollektive Reduzierung der Arbeitszeit mit der Durchsetzung der 35-Stunden-Woche in der Metall- und Druckindustrie jedoch an ein vorläufiges Ende.
Heute arbeiten viele Beschäftigte in Teilzeit und wählen damit eine Arbeitszeitverkürzung ohne Einkommensausgleich, um den vielfältigen Ansprüchen an die Lebensgestaltung gerecht zu werden, wie der Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder der häuslichen Pflege von Angehörigen. Gleichzeitig ist die Arbeitsproduktivität in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegen. Damit stellt sich die Frage: Warum sollen wir immer länger arbeiten, wenn doch die Voraussetzungen für neue Formen der gesellschaftlichen Organisation gegeben sind?
Die jüngsten arbeitszeitpolitischen Vorstöße verschiedener DGB-Gewerkschaften zeigen, dass es ein guter Zeitpunkt ist, dieser Frage nachzugehen!
Folgende Themen werden im Workshop behandelt:
- Die historische Entwicklung der Arbeitszeitverkürzung
- Arbeitszeitverkürzung aus kapitalismustheoretischer Sicht
- Kollektive Arbeitszeitverkürzung mit Einkommensausgleich als Hebel für progressive gesellschaftliche Veränderungen
- Aktuelle arbeitszeitpolitische Vorstöße und Debatten in den Gewerkschaften
Referent:innen:
Dr. Ursula Stöger, Universität Augsburg
Dr. Manuel Rühle, DGB Bildungswerk Bayern
In Kooperation mit dem DGB Kreisverband Augsburg.
Termin: Samstag, 24.02.2024
Ort: Gewerkschaftshaus Augsburg, Am Katzenstadel 34, 86152 Augsburg, Sitzungsraum der IG Metall
Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung erforderlich per Mail an den DGB Augsburg: wolfgang.peitzsch@dgb.de