"Deutsche Arbeit" im Nationalsozialismus
In den ersten zehn Tagen im Mai 1933 zeigte sich, welche zentrale Rolle Arbeit für die Nationalsozialisten spielte: nach den staatlichen Feierlichkeiten zum 1. Mai folgte am nächsten Tag das Verbot der Gewerkschaften und eine Woche später, am 10. Mai, die Gründung der Deutschen Arbeitsfront. Das alles gehörte zu einer Ideologie, die behauptete, es gäbe so etwas wie "deutsche Arbeit", die als Dienst an der Volksgemeinschaft ausgeführt werde. Ziel dieser Ideologie war die Aktivierung der Deutschen für die nationalsozialistischen Ziele. Begründet hatte das Adolf Hitler schon 1920 in einer Rede mit Antisemitismus. Er konnte an eine längere Tradition dieser Ideen anschließen, die bis ins 19. Jahrhundert reicht.Ab 1933 setzten die Nazis diese Ideen in Taten um - und ließen schließlich "Arbeit macht frei" an den Eingang der Konzentrationslager schreiben.
Das Seminar nimmt diese Ideologie in den Blick, von ihren Ursprüngen im 19. Jahrhundert bis zu ihrer Verwirklichung ab 1933.
Referent: Dr. Nikolas Lelle, Sozialphilosoph, Amadeu Antonio Stiftung. Zum Thema sind von ihm im Verbrecher-Verlag erschienen: Arbeit, Dienst und Führung. Der Nationalsozialismus und sein Erbe (2022) und "Arbeit macht frei" – Annäherungen an eine NS-Devise (2024).
Termin: Samstag, 17.05.2024, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Gewerkschaftshaus Nürnberg, Kornmarkt 5-7, 90402 Nürnberg, Raum 2c (7. Stock)
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Mittagsimbiss)
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