DGB Bildungswerk Bayern
Der Krieg - "Vater" der Klimawende oder Brandbeschleuniger der Klimakatastrophe?
An die ‚Zeitenwende‘ im Zuge des Ukrainekrieges knüpften sich anfangs Hoffnungen, der Kampf um nationale Energieautarkie könne der Klimawende auf die Sprünge helfen. Faktisch forcieren die Regierungsparteien aber vor allem den Ausbau neuer fossiler Infrastrukturen. Gleichzeitig verunmöglicht eine neue globale Blockspaltung die internationale klimapolitische Zusammenarbeit. Diese Entwicklungen sind in strukturelle Widersprüche einer grünen Realpolitik einzuordnen, die an Wachstumsimperative und nationale Wirtschaftsinteressen gebundenen ist. Im Kontext globaler geostrategische Verteilungskämpfe trägt diese Politik zur Verschärfung ökologischer Zerstörungen bei und vertieft globale sozioökonomische Ungleichheiten und politische Spaltungen. Das stellt vor grundsätzliche Fragen nach den Bedingungen einer ökologisch und sozial verantwortlichen Politik.
Referent: Dr. Tino Heim, Sozialwissenschaftler
In Kooperation mit dem Kurt-Eisner-Verein/Rosa Luxemburg Stiftung Bayern.
Die Teilnahme ist kostenlos. Erforderlich ist eine Anmeldung per Mail.
Es ist da! Das Münchenprogramm für den Zeitraum Januar bis Juni 2023
Es ist soweit: Unser neues Programmheft ist gedruckt und die Veranstaltungen stehen online auf unserer Webseite. Stadtteilrundgänge und Besichtigungen finden Sie darin ebenso wie Vorträge und Workshops. Wir laden Sie ein, die bekannten und weniger bekannten Seiten Münchens zu entdecken. Aber auch die „großen“ gesellschaftlichen Zusammenhänge und Entwicklungen nehmen wir in den Blick:
Vom „Gedenkspaziergang Giesinger Oberfeld“ über „Zeitgenössische Architektur der neuen Kulturhotspots - vom Volkstheater zum neuen Gasteig HP8“ bis zu „Erben oder Nicht-Erben - Gesellschaftliche Folgen und individuelle Herausforderungen“ oder „Sokrates als Feindbild der Nationalsozialisten“.
Über unsere Homepage können Sie sich einfach und schnell per Kurssuche anmelden. Das Programmheft im PDF-Format finden Sie hier. Das gedruckte Heft können Sie per Mail bestellen, oder Sie holen es sich einfach in der Stadtinformation im Rathaus oder in einer Stadtteilbibliothek.
Bitte beachten Sie, dass aus organisatorischen Gründen nicht alle Veranstaltungen in Kooperation mit der MVHS im Rahmen von Arbeit und Leben München abgedruckt werden konnten. Den jeweils aktuellen Stand unseres Angebots finden Sie auf unserer Homepage.
Emanzipatorisches Denken auf sechs Kontinenten - Die globale Marx-Rezeption der Gegenwart
Aktuell lässt sich in vielen Ländern weltweit eine höchst lebendige Auseinandersetzung mit dem Werk von Karl Marx beobachten. Im Mittelpunkt dieses Seminars stehen die unterschiedlichen Bezugnahmen auf das emanzipationstheoretische Denken dieses Autors: Es geht um die Versuche, einen präzisen, an Marx orientierten Kapitalismusbegriff, aber auch ein korrektes Verständnis der Marxschen Vision einer sozialistischen Zukunftsgesellschaft zu entwickeln. Dabei kann das deutschsprachige Publikum von der ausländischen (und nicht zuletzt auch von der außereuropäischen) Diskussion einiges lernen.
Das Seminar wird folgende thematisch-geographische Schwerpunkte setzen: Zunächst wird die Entstehung einer neuen Denkschule in der argentinischen Marx-Rezeption erläutert. Es folgen Überblickdarstellungen zur chinesischen, zur süd- und ostasiatischen und zur russischen Marx-Debatte – also zu Weltregionen, in denen das Marxsche Emanzipationsverständnis in den letzten Jahren und Jahrzehnten mit großem Engagement diskutiert wurde. Ein Blick auf Deutschland, auf die Anknüpfungsversuche und die Kritik an Marx hierzulande, wird das Seminar abschließen.
Referent: Dr. habil. Jan Hoff, Historiker und Politikwissenschafter
Termin: Samstag, 03.12.2022, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Eine-Welt-Haus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München, Raum 211/212
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Getränke und Mittagsimbiss)
Anmeldung per Mail.
Erfolgreich streiken für mehr Personal im Krankenhaus! Erfahrungen aus dem Klinik-Streik in NRW
Mehr als 11 Wochen streikten die Beschäftigten der sechs Unikliniken in Nordrhein-Westfalen. Im Juli 2022 ging der Streik erfolgreich zu Ende. Für mehr Personal und für bessere Arbeitsbedingungen schloss die Gewerkschaft ver.di nach 25 intensiven Verhandlungstagen den Tarifvertrag Entlastung (TVE) ab. Die Streikenden hatten sich weder von juristischen Verbotsversuchen noch von Verhandlungsflinten der Arbeitergeber:innen einschüchtern lassen.
Der TVE soll vom nächsten Jahr an schrittweise umgesetzt werden. Mit dem nordrhein-westfälischen TVE wird das erste Mal ein Flächentarifvertrag durchgesetzt, wodurch die Hoffnung auf eine bundesweite Ausdehnung des Kampfes größer wird. Vorgesehen sind zahlreiche Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, etwa ein besserer Personalschlüssel in patientennahen Berufsgruppen wie der Pflege.
Inspiriert war der Streik in NRW von dem Erfolg der Berliner Streiks im Herbst 2021. Mit ihren Forderungen gingen die Kolleg:innen aus Aachen, Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster allerdings über Berlin hinaus. Unter dem Motto "Krankenhaus ist Teamarbeit" – sollte die tarifliche Entlastung nicht nur für die Pflege gelten, sondern auch für weitere Bereiche der Unikliniken.
An diesem Abend wollen wir uns mit den Erfahrungen des Streiks in NRW beschäftigen. Wie wurde vorbereitet? Was muss beachtet werden? Wie verlief der Streik? Wie verliefen die Verhandlungen? Was war erfolgreich? Welche Hindernisse gab es? Was war das Ergebnis? Wie geht es weiter?
Referent:innen:
Katharina Schwabedissen, Gewerkschaftssekretärin ver.di NRW
Thomas Zmrzly, Krankenpfleger an der Uniklinik Düsseldorf, Mitglied der dortigen Streikleitung und der Tarifkommission
Kolleg:innen der ver.di Betriebsgruppe München und/oder Augsburg
Weitere Infos: Broschüre Von Krankenhausstreiks, Sicherheit von Patient*innen und guter Geburt
Eine Veranstaltung des Kurt-Eisner-Vereins in Kooperation mit dem DGB Bildungswerk Bayern
Termin: Dienstag, 22.11.2022, 19:00 – 21:00 Uhr
Ort: Eine-Welt-Haus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München Raum
Die Teilnahme ist kostenlos.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Zur Geschichte von Streik und Arbeitskampf
Der Streik als kollektive Arbeitsniederlegung ist das zentrale Mittel im gewerkschaftlichen Arbeitskampf. Er gründet auf der strukturellen Macht der Arbeitenden im Rahmen des kapitalistischen Produktionsprozesses. Dementsprechend rabiat waren (und sind es zum Teil immer noch) die Reaktionen der Kapitalseite sowie der Staatsmacht. Während Streiks in der ersten Phase der kapitalistischen Industrialisierung meist generell für illegal erklärt wurden, werden sie heute in den kapitalistischen Ländern des Westens als legitimer Ausdruck gewerkschaftlicher Interessenvertretung anerkannt – unter der Voraussetzung, dass sie nach strikten gesetzlichen bzw. richterlichen Vorgaben verlaufen.
In diesem Seminar wird nach einer theoretischen Einführung zu Funktion und Stellenwert von Streiks in Gesellschaften mit kapitalistischer Produktionsweise ein historischer Überblick über Streiks und Arbeitskampf gegeben. Hierbei werden einige ausgewählte Streiks sowie das Handeln der jeweiligen Staatsmacht einer besonderen Betrachtung unterzogen. Im letzten Teil des Seminars folgt ein umfassender Diskussionsblock zu aktuellen auf Streik und Arbeitskampf bezogenen Fragestellungen.
Referent: Wolfgang Veiglhuber, Mitarbeiter in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit
Termin: Samstag, 12.11.2022, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Gewerkschaftshaus Nürnberg, Kornmarkt 5-7, 90402 Nürnberg, 7. Stock, Raum 2c
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Mittagsimbiss)
Anmeldung per Mail.
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