DGB Bildungswerk Bayern
Das gewerkschaftspolitische Programm 2015 steht
„Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen“ (Theodor W. Adorno)
17. Januar: Friedrich August von Hayek
24. Januar: Ökonomische Transformation in Osteuropa seit 1989/1991
07. Februar: Ukraine-Russland-EU-USA: Eine Konfliktanalyse
21. Februar: Sarrazin und die Eugenik-Diskussionen der Rechten
07. März: Das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP
14. März: Frühbürgerliche Denker: Thomas Hobbes und John Locke
18. April: Alternativen 1: Emanzipatorisches Denken in Krisenzeiten
25. April: Fordismus und Postfordismus
09. Mai: Kulturindustrie und Ideologie
23. Mai: G 7 – Gipfel in Elmau – Analyse und Bewertung
13. Juni: Klassismus – Die Verachtung der unteren Klassen
27. Juni: Flucht und Flüchtlingspolitik
04. Juli: Alternativen 2: Karl Polanyi – The Great Transformation
18. Juli: Staat und Recht in der Marxschen Theorie
19. September: Die AfD im politischen System
26. September: Sozialdemokratie, Staat und Sozialismus bei Willy Huhn
10. Oktober: Nationalstaatsbildung und Kapitalismus im 18. und 19. Jhr.
17. Oktober: Die Faschismustheorie der Komintern
14. November: Islamistischer Fundamentalismus – Worum geht es da?
21. November: Zukunftsperspektiven der Gewerkschaften
12. Dezember: Joseph A. Schumpeter zum Einstieg
Näheres ist dem Flyer zu entnehmen.
6. Dezember: Das Bewusstsein von abhängig Beschäftigten in der Krise
Verglichen mit anderen europäischen Staaten scheint Deutschland die Krise weitgehend konfliktfrei bewältigt zu haben. Die Rede ist von einem „German miracle", das als später Erfolg eines spezifisch deutschen Modells des Kapitalismus (koordinierte Marktökonomie, Sozialpartnerschaft etc.) gepriesen wird. Diesem einseitigen Bild der Krisenbewältigung sollen die innerbetrieblichen Erfahrungen entgegengesetzt werden.
Das „German miracle" beruht wesentlich auf einer „Ultraflexibilisierung" in den Unternehmen, die massive Belastungen für die Beschäftigten bedeutet. Nicht zuletzt brodelt unter der „friedlichen Oberfläche" ein hohes Potenzial an Unzufriedenheit und Wut, das bisher allerdings kein Ventil gefunden hat. Proteste und Widerstand sind in Deutschland tatsächlich weitgehend ausgeblieben. Eine Ausnahme bilden die sozialen Dienstleistungen und insbesondere die Aktivitäten der Erzieherinnen. Welche sind die Ursachen, dass es gerade in diesem Bereich zu einer interessenpolitischen Aktivierung kommt?
Das Seminar behandelt auf Grundlage zweier empirischer Studien Fragen der Wahrnehmung der Wirtschaftskrise im Betrieb und ihre interessenpolitischen Konsequenzen. Diskutiert werden Ergebnisse aus Interviews mit Vertrauensleuten und Betriebsräten aus der Automobil-, Metall- und Textilindustrie sowie dem öffentlichen Dienst.
Anhand von Interviewpassagen sollen zentrale Ergebnisse zur Diskussion gestellt und gemeinsam mögliche Perspektiven der Interessenpolitik erarbeitet werden.
Referentin: Sarah Nies, Diplomsoziologin und Sozialforscherin am Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) München
Anmeldeschluss: Freitag, 28. November 2014
Seminarbeginn: Samstag, 6. Dezember 2014, 10:00 Uhr
Seminarende: Samstag, 6. Dezember 2014, 17:30 Uhr
Seminarort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: siehe Flyer
Seminarprogramm 2015 versendet
Das Programm des DGB Bildungswerks Bayern unterstützt Betriebs- und Personalräte bei ihrer wichtigen Arbeit. Eines hat sich nämlich nicht geändert: Mit starken betrieblichen Interessenvertretungen steht und fällt auch die gewerkschaftliche Handlungsfähigkeit insgesamt. Insofern gilt unsere Kernthese nach wie vor: Bildungsarbeit für betriebliche Interessenvertretungen ist politische Bildungsarbeit und somit nicht neutral im Sinne wertfreier Beliebigkeit.
Kostensenkungsstrategien auf dem Rücken der menschlichen Arbeitskraft dürfen nicht ohne betriebliche und gewerkschaftliche Reaktionen über die Bühne gehen. Abhängig Beschäftigte sind nicht Kostenfaktoren auf zwei Beinen, sondern Menschen mit dem Anspruch auf ein gutes Leben für sich und ihre Familien.
Das Bildungsangebot für betriebliche Interessenvertretungen begreift sich als diesen gewerkschaftlichen Anliegen zugeordnet. Dadurch unterschiedet sich das Programm des DGB Bildungswerks Bayern ganz grundsätzlich von Programmen privater Bildungsanbieter. Die in den Seminaren vermittelten Inhalte sind immer auch mit strategischem Handeln und betrieblicher Umsetzung verbunden.
Hier ist das Seminarprogramm 2015 des DGB Bildungswerks Bayern in PDF-Form hinterlegt. Alle Seminare sind auch in der Seminarsuche zu finden.
29. November: Eine Einführung in das Denken von John Maynard Keynes
Die Entwicklung im Wirtschafts- und Finanzsystem in den letzten Jahren hat auf den ersten Blick viele „unerschütterliche“ Gewissheiten der „neoliberalen“ Jahre ins Wanken gebracht. Selbst manche Gedanken des bekannten Ökonomen John Maynard Keynes (1883 – 1946) – viele Jahre in Politik und Wissenschaft als antiquiert und überholt abqualifiziert – erlebten teilweise eine unverhoffte Renaissance. Vielen erscheinen die „Selbstheilungskräfte des Marktes“ als offensichtlich überfordert, der Mehrheit der Leute ein einigermaßen auskömmliches Leben zu ermöglichen. Daraus werden unter-schiedliche Schlüsse gezogen. Unter anderem wurde und wird vermehrt über Keynes, seine theoretischen Grundlagen und mögliche wirtschaftspolitische Strategien diskutiert, Stichwort: Keynesianismus.
Keynes‘ Wirtschaftstheorie hat sich als gegen die neoklassische Schule gerichtete Antwort auf die Weltwirtschaftskrise 1929 begriffen. Gegen die Neoklassik wurde eingewandt, dass Produktion und Beschäftigung von der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage be-stimmt werden. Ökonomische Krisen und Arbeitslosigkeit sind Keynes zufolge keine quasi von „außen“ verursachten Störungen eines eigentlich gut funktionierenden Systems, sondern ergäben sich aus den Funktionsprinzipien des (kapitalistischen) Wirtschaftssystems selbst.
Keynes setzt gegen die mikroökonomisch argumentierende Neoklassik auf ein makroökonomisches Konzept, wobei dem Staat eine wichtige Rolle zukommt. Hierbei spielen die Einschätzung von Rolle und Funktion des Geldes wie der gesamtgesellschaftlichen Nachfrage eine zentrale Rolle.
Keynes ging es nicht um die Überwindung des Kapitalismus, im Gegenteil, ihn trieb die Sorge um dessen Erhaltung, weswegen er für staatliche Eingriffe in die Wirtschaft stritt. Trotzdem wurden in den Diskussionen über den Keynesianismus nach 1945 doch auch immer wieder Berührungspunkte mit marxistischen Ansätzen behauptet. Außerdem existieren innerhalb der sich auf Keynes beziehenden Ökonomen unterschiedliche Strömungen in den theoretischen und wirtschaftspolitischen Auseinandersetzungen: Linkskeynes-ianismus, Postkeynesianismus, Monetär-keynesianismus etc. All das wird im Seminar erörtert, bevor am Ende die Frage in den Mittelpunkt rückt, inwieweit die theoretischen Ausarbeitungen von Keynes heutzutage Ansatzpunkte für eine alternative Wirtschafts- und Sozialpolitik zu bieten in der Lage sind.
Refernet: Michael Wendl
Anmeldeschluss: Freitag, 21. November 2014
Seminarbeginn: Samstag, 29. November 2014, 10:00 Uhr
Seminarende: Samstag, 29. November 2014, 17:30 Uhr
Seminarort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: siehe Flyer
MENTO in Bayern: Ein Auftakt nach Maß
Gerade in diesen wirtschaftlich starken Regionen müssen die Themen Grundbildung und Alphabetisierung auf der Agenda stehen. Das Land Bayern ist nach Angaben der bayerischen Staatskanzlei im weltweiten Vergleich eine der Regionen mit der höchsten Industriedichte. Wie wichtig die Arbeit des Projektes für die Gewerkschaften in Bayern ist, machte Matthias Jena deutlich. Der Vorsitzende des DGB Bayern sagte, dass man die Bedeutung dieser Themen auch in Bayern erkannt habe und gab der Arbeit der neuen Regionalkoordinatoren die besten Wünsche mit auf den Weg.
Sabine Eger und Wolfgang Veiglhuber werden Mento in der Region vertreten. Um einen Eindruck davon zu vermitteln, wie die praktische Arbeit im Betrieb aussehen kann, war Peter Trube aus Duisburg angereist. Er ist Betriebsrat bei ThyssenKrupp Steel Europe und hat sich im Projekt Mento als Lernberater ausbilden lassen. Welche Bedeutung das Projekt für Betroffenen haben kann, dass erklärte Tim-Thilo Fellmer. Der Botschafter für Alphabetisierung hatte selbst Schwierigkeiten bei Lesen und Schreiben. Heute ist er erfolgreicher Kinderbuchautor. Er erklärte im Gewerkschaftshaus München aus sehr persönlicher Perspektive, was dieser Ansatz für Menschen mit Bedarf an Grundbildung und Alphabetisierung bedeute.
Mitte November wird die offene Mentorenqualifizierung stattfinden, es gibt noch freie Plätze. Auf der MENTO-Homepage ist mehr über das Projekt zu erfahren. Die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in Bayern sind:
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