DGB Bildungswerk Bayern
Was ist Antiziganismus? Historische Hintergründe und aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen
Antiziganismus ist eine Diskriminierungsform, die seit Jahrhunderten in europäischen Denk- und Handlungsweisen verankert ist. Von Antiziganismus kann immer dann die Rede sein, wenn Menschen unter der Figur oder dem Feindbild „Zigeuner“ wahrgenommen und entsprechend behandelt werden. Davon sind in Deutschland mit überwiegender Mehrheit Sinti, Sintize, Roma und Romnja betroffen.
Das Seminar erörtert die historischen Hintergründe des Antiziganismus und beleuchtet die aktuelle Situation von Betroffenen. Dabei stehen drei unterschiedliche Dimensionen im Fokus: Erstens die Entstehung der modernen Form von sozialer Ungerechtigkeit und Armut. Zweitens die Geschichte des Rassismus in Europa und dessen heutige Existenzformen. Und drittens die Rolle von staatlichen Akteuren im Zusammenhang mit Diskriminierungsstrukturen.
Referentin: Dr. Laura Soréna Tittel, Politikwissenschafterin, Universität Gießen
Gastreferent: Thomas Höhne, Verband Deutscher Sinti und Roma Landesverband Bayern e.V.
Termin: Samstag, 09.03.2024, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Gewerkschaftshaus Nürnberg, Kornmarkt 5-7, 90402 Nürnberg
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Mittagsimbiss)
Anmeldung per Mail.
Russlands Kapitalismus - Die Zukunft des "System Putin"
Am 24. Februar 2022 begann die Invasion russischer Truppen in die Ukraine, gefolgt von zunehmender Härte und Zerstörung. Ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht. Beim "System Putin" handelt es sich um eine Autokratie, die sich auf eine rohstoffbasierte Wirtschaft und auf die Macht der repressiven Staatsdienste stützt. Ein Großteil der russischen Bevölkerung akzeptiert dieses Gesellschafts- und Regierungssystem.
Felix Jaitner verfolgt den Prozess der Durchsetzung des Kapitalismus in Russland, zeigt die oligarchischen Strukturen, die Korruption in Putins Umfeld und die Defizite in den sozialstaatlichen Institutionen und der Infrastruktur.
Er ist Autor des gleichnamigen Buchs Russlands Kapitalismus. Die Zukunft des »System Putin« (VSA Verlag). Kürzlich ist von ihm im erschienen: RUSSLAND: Ende einer Weltmacht. Vom autoritär-bürokratischen Staatssozialismus mit Ressourcenextraktivismus und Kriegswirtschaft in die Zukunft? (VSA Verlag).
Die Teilnahme ist kostenlos. Erforderlich ist eine Anmeldung per Mail.
Mehr Zeit durch weniger Arbeit – Arbeitszeitverkürzung als gesellschaftliches Reformprojekt
Die Entwicklung der kapitalistischen Gesellschaft ist eng verbunden mit der schrittweisen Reduzierung der Arbeitszeit. Mit der Einführung des Acht-Stunden-Tages wurde eine zentrale Forderung der Arbeiter:innenbewegung erfüllt. Mitte der 1980er Jahre gelangte die kollektive Reduzierung der Arbeitszeit mit der Durchsetzung der 35-Stunden-Woche in der Metall- und Druckindustrie jedoch an ein vorläufiges Ende.
Heute arbeiten viele Beschäftigte in Teilzeit und wählen damit eine Arbeitszeitverkürzung ohne Einkommensausgleich, um den vielfältigen Ansprüchen an die Lebensgestaltung gerecht zu werden, wie der Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder der häuslichen Pflege von Angehörigen. Gleichzeitig ist die Arbeitsproduktivität in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegen. Damit stellt sich die Frage: Warum sollen wir immer länger arbeiten, wenn doch die Voraussetzungen für neue Formen der gesellschaftlichen Organisation gegeben sind?
Die jüngsten arbeitszeitpolitischen Vorstöße verschiedener DGB-Gewerkschaften zeigen, dass es ein guter Zeitpunkt ist, dieser Frage nachzugehen!
Folgende Themen werden im Workshop behandelt:
- Die historische Entwicklung der Arbeitszeitverkürzung
- Arbeitszeitverkürzung aus kapitalismustheoretischer Sicht
- Kollektive Arbeitszeitverkürzung mit Einkommensausgleich als Hebel für progressive gesellschaftliche Veränderungen
- Aktuelle arbeitszeitpolitische Vorstöße und Debatten in den Gewerkschaften
Referent:innen:
Dr. Ursula Stöger, Universität Augsburg
Dr. Manuel Rühle, DGB Bildungswerk Bayern
In Kooperation mit dem DGB Kreisverband Augsburg.
Termin: Samstag, 24.02.2024
Ort: Gewerkschaftshaus Augsburg, Am Katzenstadel 34, 86152 Augsburg, Sitzungsraum der IG Metall
Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung erforderlich per Mail an den DGB Augsburg: wolfgang.peitzsch@dgb.de
Unsere AGB
Allgemeine Geschäftsbedingungen des DGB Bildungswerk Bayern e.V.
1. Geltungsbereich
Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des DGB Bildungswerk Bayern e.V. gelten verbindlich für alle Bildungsveranstaltungen in den Angebotsbereichen „Betriebliche Interessenvertretungen“, „Münchenprogramm“ und „Politische Bildung“. Die Bildungsangebote des DGB Bildungswerk Bayern e.V. stehen allen Interessierten offen. Die Mitgliedschaft in einer DGB-Gewerkschaft ist keine Teilnahmevoraussetzung.
2. Anmeldung
Anmeldungen sind verbindlich. Sie können in schriftlicher Form über das Anmeldeformular auf der Webseite, per E-Mail oder per Fax vorgenommen werden. Nach Eingang der Anmeldung mit den erforderlichen Pflichtangaben erfolgt eine zeitnahe schriftliche Bestätigung. Sollten eine oder mehrere der gewünschten Veranstaltungen bereits ausgebucht sein, erfolgt eine zeitnahe Benachrichtigung.
3. Stornierung durch den/die Kund:in
Eine kostenfreie Stornierung ist unter Einhaltung der entsprechenden Fristen vor Veranstaltungsbeginn möglich. Danach fallen Stornokosten an.
Für Angebote im Bereich „Betriebliche Interessenvertretungen“ gelten die folgenden Stornobedingungen:
- Bis 21 Tage vor Veranstaltungsbeginn ist die Stornierung kostenfrei möglich.
- Bei Stornierungen 21 bis 14 Tage vor Veranstaltungsbeginn fallen Stornokosten in Höhe von 30% der Seminargebühr an.
- Bei Stornierungen 14 bis 7 Tage vor Veranstaltungsbeginn fallen Stornokosten in Höhe von 50% der Seminargebühr an.
- Bei Stornierungen unter 7 Tage vor Veranstaltungsbeginn fallen Stornokosten in Höhe von 80% der Seminargebühr an.
- Bei Absage bzw. Nichterscheinen zum Seminarbeginn fallen Stornokosten in Höhe von 100 % der Seminargebühr an.
Darüber hinaus werden ggf. anfallende Stornogebühren des Seminarhauses in Rechnung gestellt. Eine Rückvergütung von nicht in Anspruch genommenen Leistungen kann wegen des vereinbarten Vollpensionssatzes mit dem Seminarhaus nicht erfolgen.
Für kostenpflichtige Angebote in den Bereichen „Münchenprogramm“ und „Politische Bildung“ gelten die folgenden Stornobedingungen:
- Bis 7 Tage vor Veranstaltungsbeginn ist eine kostenfreie Stornierung möglich. Bereits überwiesene Teilnahmegebühren werden zurückerstattet.
- Bei Stornierungen unter 7 Tagen vor Veranstaltungsbeginn erfolgt keine Erstattung der Teilnahmegebühren.
4. Stornierung durch den Veranstalter/Änderungsvorbehalt
Das DGB Bildungswerk Bayern e.V. behält sich vor, bei Vorliegen eines wichtigen Grundes eine Leistung zu stornieren, abzuändern bzw. eine Veranstaltung abzusagen. Falls möglich, wird bei einer Absage ein anderer Termin und/oder Veranstaltungsort vereinbart. Sollte der/die Kund:in zwischenzeitlich eine Übernachtung gebucht haben, ist er/sie für die Stornierung selbst verantwortlich. Ferner ist das DGB Bildungswerk Bayern e.V. berechtigt, aus sachlich gerechtfertigtem Grund vom Vertrag zurückzutreten. Haftungs- und/oder Schadenersatzansprüche sind für diese Fälle ausgeschlossen.
5. Leistungsumfang und Preise
Das DGB Bildungswerk Bayern e.V. erbringt seine Leistungen gemäß den jeweiligen Angaben in der Veranstaltungsausschreibung. Die Seminar- bzw. Teilnahmegebühr umfasst die Teilnahme an der Veranstaltung und ggf. Unterlagen. Sie ist umsatzsteuerfrei gemäß §4 Nr. 22a UstG. Bei Tages- oder Mehrtagesveranstaltungen im Angebotsbereich „Betriebliche Interessenvertretungen“ werden Verpflegungskosten sowie ggf. anfallende Unterkunftskosten in der Regel separat ausgewiesen.
Die An- und Abreise zur Veranstaltung ist durch die Teilnehmenden individuell zu organisieren. Eine Kostenübernahme durch das DGB Bildungswerk Bayern e.V. ist grundsätzlich nicht möglich.
6. Zahlungsbedingungen
Für Angebote im Bereich „Betriebliche Interessenvertretungen“ ist die Rechnung zum Seminarbeginn bzw. 14 Tage nach Rechnungsstellung fällig.
Für kostenpflichtige Angebote im Bereich „Münchenprogramm“ ist die Teilnahmegebühr innerhalb von 5 Werktagen nach Eingang der Zahlungsaufforderung auf das entsprechende Konto des DGB Bildungswerks Bayern e.V. zu überweisen.
Für kostenpflichtige Angebote im Bereich „Politische Bildung“ ist die Teilnahmegebühr zum Veranstaltungsbeginn bar vor Ort zu bezahlen.
7. Haftungsbeschränkung
Das DGB Bildungswerk Bayern e.V. haftet nicht für Beschädigungen, Verlust oder Diebstahl mitgebrachter Gegenstände und Kraftfahrzeuge. Werden für die An- und Abreise, statt öffentlicher Verkehrsmittel, private PKW genutzt bzw. auf freiwilliger Basis Fahrgemeinschaften gebildet, so haftet DGB Bildungswerk Bayern e.V. nicht für Personen-, Sach- und Vermögensschäden.
Während der Veranstaltungszeiten besteht die gesetzliche Unfallversicherung über den Arbeitgeber. Dieser Versicherungsschutz entfällt während der Teilnahme an unserem freiwilligen Begleitprogramm und während der Freizeit. Das DGB Bildungswerk Bayern e.V. haftet lediglich für grobe Fahrlässigkeit und Vorsatz.
Warum Krieg? Der Russland-Ukraine-Krieg im Kontext der Globalisierung
Der am 24.02.2022 begonnene Krieg Russlands gegen die Ukraine vollzieht die Selbstzerstörung der neoliberalen New World Order (G. Bush 1990/91): der Globalisierung.
Da ein Krieg ein Verhältnis von Staaten zueinander ist, kann er nur aus dem Verhältnis von Staaten erklärt werden und nicht aus Entwicklungen nur eines Staates, schon gar nicht aus der psychischen Verfassung eines Präsidenten. Da dieser Krieg von Anbeginn mit der Drohung eines nuklear geführten Weltkriegs verbunden ist, verweist er auf die Ordnung der Weltgesellschaft: die Globalisierung.
Die Globalisierung ist der Zustand der Weltgesellschaft, der nach 1991 durch die Selbstauflösung der UdSSR erreicht wurde. Sie hat die Illusion erzeugt, es breche eine Epoche universalen Friedens an. Diese Ordnung zerstört sich nun selbst: Die Nation, die als Verlierer im Kalten Krieg in die Neue Weltordnung eintrat, und die durch Transformationskrisen im Stand kapitalistischer Unterentwicklung verharrt, ist die Nation, die die Selbstzerstörung der Globalisierung durch einen „klassischen Staatenkrieg“ vollzieht.
In diesem Tagesseminar wird der Russland-Ukraine-Krieg aus seiner weltpolitischen Entstehungsgeschichte analysiert.
Referent: Prof. Dr. Gerhard Stapelfeldt, Prof. i.R. am Institut für Soziologie der Universität Hamburg.
Termin: Samstag, 10.02.2024, 10:30 – 17:00 Uhr
Ort: Münchner Aids-Hilfe, Lindwurmstr. 71 (Rückgebäude), Seminarraum 0.1
Teilnahmebeitrag: 10 Euro (inkl. Getränke und Mittagsimbiss)
Anmeldung per Mail.
Artikelaktionen