DGB Bildungswerk Bayern
Das gewerkschaftspolitische Programm 2017
Fertig! Das gewerkschaftspolitische Bildungsangebot des DGB Bildungswerk für 2017 ist in trockenen Tüchern. Hier eine Liste der Tagesseminare:
Ökonomie:
14.01: Das Kapital bei Marx und Piketty (Harald Flassbeck, Alfred Eibl und Wolfgang Veiglhuber)
18.02: Das Finanzkapital (Dr. Rolf Röhrig)
13.07 - Abendveranstaltung: Die ökonomische Entwicklung Münchens – aktuell und perspektivisch (Simone Burger)
Lohnarbeit und Gewerkschaften
11.02: Das System der Alterssicherung und die aktuelle Rentenpolitik (Dr. Johannes Steffen)
29.03 - Abendveranstaltung: Das Hartz-IV-Regime: Grundlagen und aktuelle Entwicklungen (Rudolf Lenz, Berater)
01.04: Arbeit und Perspektiven der Arbeitszeitverkürzung (Lothar Galow-Bergemann)
20.05: Produktivkraftentwicklung in der Marxschen Kritik der Politischen Ökonomie: Analyse, Wirkungen, Klassenstruktur (Dr. Jan Hoff)
Europa – Europäische Union
28.01: Rechte Entwicklungen in Europa: Das Beispiel FPÖ (Dr. Herbert Auinger)
TBA - Abendveranstaltung: Vortrag und Diskussion: Die Krise der Europäischen Union (Dr. Michael Heinrich)
21.10: Zur Lage und Politik der Europäischen Union (Frank Lamers)
Geschichte
06.05: Otto Bauer und der Austromarxismus (Magister Johann Huber)
08.07: 100 Jahre Oktoberrevolution: Voraussetzungen, Ablauf, Positionen (Priv.-Doz. Dr. Lutz Häfner)
18.11: Zur Vorgeschichte des Kapitalismus: Renaissance und Merkantilismus (Dr. Gerhard Stapelfeldt)
Ideologiekritik
26.04 - Abendveranstaltung: Information und Inszenierung - Zum Verhältnis von Politik und Medien (Fabian Schmidt)
07.06 - Abendveranstaltung: „Lebenslanges Lernen“ in der „Wissensgesellschaft“? Ein kritischer Blick auf die aktuelle Bildungsdebatte (Dr. Manuel Rühle)
24.06: Verschwörungstheorien (Peter Bierl)
23.09: Religionskritik – historisch und aktuell (Dr. Manuel Kellner)
Faschismus/Neofaschismus
19.01 - Abendveranstaltung: Hitler nach-gedacht: Nach der kritischen Edition von „Mein Kampf (Prof. Dr. Klaus Weber)
04.03: Alltagsrassismus bekämpfen! – Ausbildung zur Stammtischkämpfer*in (Aleksandra Kushnirovich, Wolfgang Veiglhuber)
11.03: Die theoretischen und philosophischen Grundlagen des Rechtspopulismus: Analyse und Kritik gegenwärtigen völkisch-nationalistischen Denkens (Dr. Ingo Elbe)
28:10: Die Volksgemeinschaft der Deutschen: Begriff und historische Wirklichkeit (Dr. Phil. Peter Schyga)
11.11: Die Schaffung des faschistischen Subjekts - Menschenzurichtung 1933-1945 (Priv.-Doz. Dr. Edgar Weiß)
Oktober/November 2017: Vortrag und Diskussion: Die „Verfolgte Unschuld“ – Aspekte aktuellen völkischen Denkens (Dr. Thomas Steinfeld)
Theorie
18.03: Didier Eribons „Rückkehr nach Reims“: Die unteren Klassen und die Rechte (Robert Günthner, Dr. Alexander Häusler, Wolfgang Veiglhuber, Prof. Dr. Klaus Weber)
04.04 Abendveranstaltung: Didier Eribons „Rückkehr nach Reims“: Die unteren Klassen und der Front National (Robert Günthner, Wolfgang Veiglhuber)
28.06 - Abensveranstaltung: Vortrag und Diskussion: Perspektiven der gesellschaftlichen Emanzipation - Ein kritischer Überblick über zeitgenössische Positionen (Dr. Jan Hoff)
07.10: Recht und Gesetz in der Kritik der Politischen Ökonomie von Marx (Kilian Stein)
02.12: 150 Jahre „Das Kapital“ Band 1 (Dr. Nadja Rakowitz)
Die Tagesseminare finden samstags ganztägig in München statt. (10:00 Uhr – 17:30 Uhr). Zu jedem Tagesseminar sowie den Abendveranstaltungen erscheinen gesonderte Flyer.
Festhalten! Es wird philosophisch!
Wer versucht, die heutige Welt und sich selbst darin besser zu verstehen, ist oft überrascht, wieviel man von den vermeintlich „alten“ Denkerinnen und Denkern der Philosophiegeschichte lernen kann. Oft hat man den Eindruck, dass sie bereits vor langer Zeit Probleme erkannt und diskutiert haben, die erst heute so richtig aktuell werden. Im Rahmen des Münchenprogramms haben Einsteigerinnen und Einsteiger Gelegenheit, einen kompakten Einblick in die zentralen Gedanken berühmter Philosophen zu bekommen – Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Der politische Philosoph Fabian Schmidt stellt sie in Einzelvorträgen vor:
01.12.2016: Der Herrschaftsanspruch der Vernunft: Platon
08.12.2016: Selbstbeherrschung und Befreiung durch die Vernunft: Immanuel Kant
15.12.2016: Die Sonnenfinsternis der Vernunft: Max Horkheimer
04.05.2017: Philosophie und Engagement: Jean-Paul Sartre
30.05.2017: Träum‘ weiter, Marx? Grundzüge der Marx’schen Theorie
Das neue Münchenprogramm ist draußen!
Der Programmzeitraum umfasst die Monate Januar bis Juni; Anmeldungen sind ab sofort möglich – am schnellsten geht das über die Online-Kurssuche. Neben den „Klassikern“ finden sich im Progamm des DGB Bildungswerks München auch wieder eine ganze Reihe neuer Veranstaltungen zu aktuellen, historischen oder „exotischen“ Themen der unterschiedlichsten Art. Das DGB Bildungswerk wünscht viel Spaß beim Lesen und freut sich wie immer auf zahlreiche Anmeldungen!
Wer das Heft nicht bereits per Postversand erhalten hat, kann hier einen Blick hineinwerfen. Natürlich schicken wir es auf Wunsch auch gern kostenlos zu.
26. November: Die Strategie der „Querfront“
Historisch werden unter „Querfront“ Versuche verstanden, nationalistische und sozialistische Positionen zu verbinden und auf dieser Grundlage eine gemeinsame Machtperspektive gegen die Weimarer Republik zu entwickeln. Unterstellt war dabei, es gäbe Übereinstimmungen in der Systemgegnerschaft auf beiden Seiten, also zwischen Linken und Rechten. Neben nationalbolschewistischen Strömungen gilt als bekanntestes historisches Beispiel das Bestreben des Reichskanzlers Kurt von Schleicher, 1932 mit rechten Sozial-demokraten, dem ADGB und den NSDAP-Leuten um die Brüder Otto und Gregor Strasser zusammenzuarbeiten und eine autoritäre Ordnung zu etablieren. Auch im Neonazismus seit den 70er Jahren waren immer wieder Bestrebungen zu beobachten, eine solche Orientierung zu verbreitern. Auch gegenwärtig finden intensive Diskussionen über Querfrontbestrebungen statt, etwa über die Mahnwachen für den Frieden oder die Etablierung der Zeitschrift „Compact“ des Jürgen Elsässer.
Umstritten sind auch Ansätze, das Flüchtlingselend in nationalistischen Kategorien zu interpretieren. Zu all dem gehört auch die Grundsatzfrage: was ist von einer „Kapitalismuskritik“ zu halten, die nicht die Totalität des Kapitalverhältnisses – also industrielles Kapital, zinstragendes Kapital, Staat und Nation – in den Blick nimmt, sondern die Finanzsphäre als das eigentlich zu Kritisierende begreift? Und was von einer durch nichts zu erschütternden Staatsfixierung in politisch ganz unterschiedlichen Lagern. Statt Kapitalismus- und Staatskritik stoßen wir häufig auf Verschwörungsformeln, die Analyse von Ökonomie, Gesellschaft und Staat entlang der Kategorien von „gut“ und „böse“ sowie die Personalisierung ökonomischer und gesellschaftlicher Strukturen.
Referent:
Volkmar Wölk, Publizist
Anmeldeschluss: Freitag, 18. November 2016
Seminarbeginn: Samstag, 26. November 2016, 10:00 Uhr
Seminarende: Samstag, 26. November 2016, 17:30 Uhr
Teilnahmebeitrag: 5 Euro
Seminarort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: per Mail
3. Dezember: Faschismustheorien
In vielen Gesellschaften weltweit haben derzeit politische Strömungen Konjunktur, die sich der Extremen Rechten zuordnen lassen. Es handelt sich dabei um Reaktionen auf Krisen des modernen, globalen Kapitalismus. Was die extrem rechten Gruppierungen bewirken – nämlich gesellschaftlichen Stillstand und Rückschritt, Abschottung, Ausgrenzung, Vertreibung, Krieg, Terror und Massenmord – verschärft die globalen Krisenerscheinungen noch zusätzlich und gibt Nationalismus, Rassismus und religiösem Fanatismus weiteren Auftrieb. Vereinzelt wird bereits die Befürchtung geäußert, die Menschheit stünde am Beginn einer neuen Epoche des Faschismus. (Die klassische Epoche des Faschismus währte vom Ende des Ersten bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.)
In Zeiten wie diesen steigt das Interesse an theoretischen Verständnis- und Orientierungshilfen und damit auch das Interesse an den Faschismustheorien, die es seit knapp 100 Jahren gibt – seit dem ersten Emporkommen eines Faschismus in Italien. Bei den Faschismustheorien geht es um die Beschreibung und Erklärung des Faschismus als politische Ideologie und Bewegung, Herrschafts-, Organisations- und Praxisform in der weltweiten kapitalistischen Moderne. Faschismustheorien liefern noch keine direkte Anleitung zur Bekämpfung des Faschismus, sondern eher Sehhilfen und Werkzeuge, mit denen sich Erscheinungen der Extremen Rechten untersuchen, einordnen und vergleichen lassen. Bestenfalls helfen Faschismustheorien also dabei, eine Grundlage und einen Rahmen für die Entwicklung wirksamer antifaschistischer Strategien zu schaffen.
Erschwert wird die Sache dadurch, dass der Faschismusbegriff wie kaum ein anderer Begriff durch inflationären polemischen Gebrauch entwertet wurde und wird – insbesondere von linker Seite. Das Seminar befasst sich daher in einem ersten Schritt mit der Rekonstruktion eines sinnvoll anwendbaren Faschismusbegriffs. In einem zweiten Schritt werden dann die wichtigsten Stränge der Faschismustheorien vorgestellt. Das ganze Seminar hindurch wird gefragt, wie sich die historisch entstandenen Begriffe und Modelle auf die Herausforderungen der heutigen Zeit beziehen lassen.
Das Seminar wendet sich an Kolleginnen und Kollegen, die sich bisher kaum mit dieser Thematik befasst haben und an Kolleginnen und Kollegen, die sich in DGB, Gewerkschaften und Gewerkschaftsjugend gegen Rechts engagieren.
Referent:
Mathias Wörsching, Historiker und Politologe aus Berlin, betreibt die Internetseite faschismustheorie.de und wird 2017 ein Einführungsbuch zum Thema in der Reihe theorie.org des Schmetterling-Verlags veröffentlichen.
Anmeldeschluss: Freitag, 25. November 2016
Seminarbeginn: Samstag, 3. Dezember 2016, 10:00 Uhr
Seminarende: Samstag, 3. Dezember 2016, 17:30 Uhr
Teilnahmebeitrag: 5 Euro
Seminarort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: per Mail
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