DGB Bildungswerk Bayern
Facebook nur mit Betriebsrat
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Computer und Arbeit" (12/17) ist ein Artikel zu den mitbestimmungsrelevanten Sachverhalten erschienen, die bei der Facebook-Nutzung in Unternehmen und auch Ämtern zu berücksichtigen sind. Im Beitrag unserer TIBAY-Mitarbeiter sind auch einige Regelungsbeispiele enthalten. Der Artikel ist hier käuflich zu erwerben.
Gewerkschaftspolitisches Bildungsprogramm 2018 fertig
„Wenn das Wichtigste begriffen ist, kann man sich ja überlegen, was danach zu tun sein wird“
(Thomas Steinfeld)
13. Januar: Steuersystem und Steuerpolitik in Deutschland (Harald Flassbeck)
27. Februar: Karl Marx – Ein kämpferisches Leben im 19. Jahrhundert (Michael Heinrich)
03. März: Die Log(ist)ik des Kapitals (Julian Stenmanns)
10. März: Die Entwicklung der Marxschen Ökonomiekritik (Rolf Hecker)
14. April: Einführung in „Das Kapital“ Band 1 für Einsteiger (Wolfgang Linke, Wolfgang Veiglhuber)
12. Mai: Carl Schmitt zur Einführung (Valentin Stegner, Roman Thurn)
09. Juni: Wie Menschen zur Schnecke gemacht werden (Peter Bierl)
23. Juni: Staat und Politik in der Marxschen Theorie (Moritz Zeiler)
14. Juli: Die Fragmentierung der Lohnarbeit (Ana Cárdenas Tomažič)
17. Juli: Industrie 4.0 – Zum Stand der gewerkschaftlichen Diskussion (Lothar Galow-Bergemann)
21. Juli: Geschichte sozialdemokratischer Parteiprogramme (Manuel Kellner)
15. September: Imperialismus-gibt es den heute noch? (David Salomon)
29. September: Gewerkschaftliche Bildungsarbeit (Ursula Stöger, Johannes Specht, Manuel Rühle, Klaus Weber)
13. Oktober: Geschichte der Arbeiterbildung bis 1933 (Marco Steffen)
20. Oktober: Die Marx-Rezeption in der Sozialdemokratie 1863-1914 (Jan Hoff)
10. November: 100 Jahre Novemberrevolution und Münchner Räterepublik (Ernst Wolowicz)
17. November: Argumente und Argumentieren gegen Rechts (Robert Günthner, Wolfgang Veiglhuber)
01. Dezember: Kritik an der Marxschen Theorie heute (Johannes Schillo)
11. Dezember: Über Sinn und Unsinn der Frage nach der Aktualität von Marx (Ingo Elbe)
Die Tagesseminare finden samstags ganztägig in München statt, von 10:00 Uhr bis 17:30 Uhr.
Zu jedem Tagesseminar erscheint ein gesonderter Flyer.
Der Teilnahmebeitrag beträgt 5 Euro.
18. November: Renaissance und Merkantilismus
Seit die Sophisten um 450 v. d. Z. die Tugendlehre gegen die Naturphilosophie dogmatisch verselbständigt haben, ist die Philosophie als praktische Philosophie begründet durch die aufklärende Kritik dieses sozialen Dogmatismus und das praktische Interesse, eine vernünftige Gesellschaft zu verwirklichen.
Sokrates zuerst, dann vor allem Platon, haben die dialektische Vernunft-Aufklärung entwickelt als den Weg zur vernünftigen Polis. In der Antike scheint diese Polis indes nur in einer Annäherung gegeben, die unerreichbar ist: die „menschliche Weisheit“ könne zur göttlichen nicht aufsteigen. Platons Philosophen-Staat bleibt bei dieser Annäherung stehen.
In der Renaissance (um 1420/1520), in der Platons Dialektik überliefert und in der Platonischen Akademie von Florenz studiert wird, entsteht ein welthistorischer Anspruch: Der Mensch könne philosophisch die göttliche Weisheit erkennen, er könne biblisch zu Gottes Ebenbild aufsteigen, Gottes Schöpfung erkennen und sich selbst sowie seine Welt erschaffen. Thomas Morus entdeckt 1515/16 das Land Utopia – auf Erden. Aber diese Utopie wird nicht verwirklicht durch den Umsturz der herrschenden Verhältnisse; Utopia liegt jenseits des Bestehenden. So ist die Renaissance eine Epoche, die alle Bereiche revolutioniert, aber ohne eine gesellschaftliche, bürgerliche Revolution ist. Der zeitgenössische Kaufmanns-Kapitalismus wird religiös verworfen.
Die erste bürgerliche Revolution ist der Befreiungskampf der Niederlande gegen Spanien. Dieser Kampf findet statt unter dem übergreifenden Dach des Reiches der Habsburger zwischen zwei Regionen, die vor allem aufgrund der spanischen Eroberungen und der Ausbeutung der Schätze Amerikas zwei gegensätzliche Entwicklungen nehmen. In Spanien wird jeder ökonomische bürgerliche Fortschritt durch den Absolutismus und die Inquisition unterdrückt; die Niederlande entwickeln sich zum führenden Land des Handelskapitalismus (Merkantilismus), legitimiert durch den Humanismus, den Calvinismus und das entstehende Naturrecht.
Von hier führt ein Weg zu den englischen Revolutionen von 1640/49 und 1688/89, zur amerikanischen Revolution von 1776 und zur französischen Revolution von 1789.
Referent: Prof. Dr. Gerhard Stapelfeldt lehrte von 1979 bis 2009 am Institut für Soziologie der Universität Hamburg. Seitdem arbeitet er als freier Schriftsteller in Hamburg.
Anmeldeschluss: Freitag, 10. November 2017
Seminarbeginn: Samstag 18. November 2017, 10:00 Uhr
Seminarende: Samstag, 18. November 2017, 17:30 Uhr
Teilnahmebeitrag: 5 Euro
Seminarort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: per Mail
Das Münchenprogramm 2018: Es kann gebucht werden
Interessierte können das Programm hier im PDF-Format herunterladen. Alle neuen Kurse erscheinen auch in unserer Kurssuche und können darüber bequem online gebucht werden. Das druckfrische Münchenprogramm ist im Foyer des DGB-Gewerkschaftshauses München und in ausgewählten Bibliotheken vorzufinden oder kann unverbindlich unter anmeldung@bildungswerk-bayern.de geordert werden.
Wir freuen uns auf Ihre Anmeldungen und wünschen Ihnen spannende Führungen und anregende Kurse im Rahmen unseres Programms.
16. November: ZeitGenössischer Antisemitismus
Linker Antisemitismus ist schwer zu erkennen, da er sich nicht in Nazi-Uniform kleidet, sich nicht offen hasserfüllt gegen Jüdinnen und Juden richtet. Diese Form des Antisemitismus wird in demokratischen Räumen häufig toleriert. Bei Gewerkschaften, Kirchen, linken oder liberalen politischen Stelldichein, bei bürgerlichen Talk-Runden oder in Seminaren radikaler Intellektueller sowie unter Genossinnen und Genossen ist linker Antisemitismus durchaus anzutreffen.
David Hirsh beschreibt in seinem Vortrag, wie sich Kritik an israelischer Politik in Antisemitismus wandelt und wie sich die Kämpfe um die Definition von Antisemitismus aktuell darstellen. Es geht auch darum, wie diejenigen, die Antisemitismus heute als antisemitisch entlarven und kritisieren, inzwischen angegangen werden - sie sollen schweigen.
Israel-Feindlichkeit ist, so Hirshs Befund, geradezu Ausweis und identitätstiftender Marker einer oppositionellen Haltung zu Neoliberalismus und globalem Kapitalismus geworden. Die "Gemeinschaft der Guten" kultiviere damit ein hochproblematisches Bild von der Mehrheit der Jüdinnen und Juden.
Der Vortrag, mit dem Hirsh derzeit unterwegs ist, findet in englischer Sprache statt. Aktuell ist keine Übersetzung vorgesehen.
Referent:
David Hirsh ist Lehrbeauftragter für Soziologie am Goldsmiths College, London, Mitglied der Labour Party und des Jewish Labour Movements sowie Gründer von "Engage", einer Kampagne gegen den akademischen Israelboykott. In seinem 2017 bei Routledge erschienen Buch "Contemporary Left Antisemitism" beleuchtet er aktuelle Debatten über den Zusammenhang von Antizionismus und Antisemitismus.
Beginn: Donnerstag 16. November 2017, 19:30 Uhr
Veranstaltungsort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Veranstalter: DGB Bildungswerk Bayern in Kooperation mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG München
Eintritt: kostenlos
Die Veranstaltenden behalten sich vor, Personen, die in der Vergangenheit rassistisch, antisemitisch oder menschenfeindlich in Erscheinung getreten sind oder rassistischen, antisemitischen oder menschenfeindlichen Organisationen angehören, den Eintritt zur Veranstaltung zu verwehren.
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