DGB Bildungswerk Bayern
23. Juni: Staat und Politik in der Marxschen Theorie
Während der Staat für die einen als Garant des Allgemeinwohls gilt, betrachten ihn andere als das Instrument der kapitalistischen Klassenherrschaft. Wieder andere sehen in ihm das Terrain sozialer Kämpfe.
Im Seminar werden die zentralen Thesen marxistischer Theorie zum Staat präsentiert: Die fragmentarischen Überlegungen bei Marx und Engels, die instrumentelle Staatstheorie bei Lenin, die Hegemonietheorien des Westlichen Marxismus von Gramsci, Althusser und Poulantzas sowie die Analysen von Paschukanis zum Verhältnis von Warenform, Rechtsform und Staatsform und später daran anknüpfende Arbeiten von Agnoli, Holloway und anderen.
Zuletzt wird diskutiert, dass die Linke kein Monopol auf die Kritik des bürgerlichen Staates besitzt. Angriffe auf bürgerliche Rechte und parlamentarische Demokratie aus konservativen bis faschistischen Kreisen sind keine reinen Krisenphänomene, sondern stellen die Linke permanent vor Herausforderungen. Nach einem einleitenden Überblick werden gemeinsam zentrale Textpassagen gelesen und diskutiert.
Das Seminar richtet sich an alle interessierten Kolleginnen und Kollegen.
Referent: Moritz Zeiler, Historiker und Politikwissenschaftler
Seminarbeginn: Samstag 23. Juni 2018, 10:00 Uhr
Seminarende: Samstag, 23. Juni 2018, 17:30 Uhr
Teilnahmebeitrag: 5 Euro
Seminarort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: per Mail
9. Juni: Wie Menschen zur Schnecke gemacht werden – Menschenzucht, Euthanasie, Biologismus und die darwinistische Linke
Wenn Peter Singer auftritt, protestieren Behinderten-Initiativen und Antifaschist/innen, denn für den Philosophen sind Behinderte, Demente und Neugeborene Menschen zweiter Klasse. Er verharmlost Euthanasie als Erlösung und empfiehlt sie als Methode, um Geld zu sparen. Diese Haltung durchzieht sein Gesamtwerk und ist exemplarisch für eine rohe Bürgerlichkeit, die sich breit macht.
Sie zeigt sich am Erfolg von Thilo Sarrazin. Dessen Buch Deutschland schafft sich ab war 2010 der Bestseller in der Kategorie Sachbücher. Muslimische Einwanderer sowie Empfänger von Hartz IV denunziert er als minderwertigen Erbguts. Der Staat sollte besser bio-deutschen Frauen aus der akademischen Mittelschicht mehr Geld geben, damit sie neben Studium und Karriere Kinder kriegen.
Die AfD hat die Vorschläge übernommen. Dabei stehen weder Singer noch Sarrazin politisch rechts. Der Sozialdemokrat Sarrazin trieb als Finanzsenator in Berlin in einer Koalition aus SPD und PDS den Sozialabbau voran, Singer war für die australischen Grünen aktiv, ist prominenter Vordenker von Tierrechtsbewegung und Veganismus und plädierte für eine neue darwinistische Linke. Beide sind Wiedergänger einer Rassen-hygiene, die in der Linken schon einmal Anklang fand.
Referent: Peter Bierl, Politikwissenschaftler und Journalist
Seminarbeginn: Samstag 9. Juni 2018, 10:00 Uhr
Seminarende: Samstag, 9. Juni 2018, 17:30 Uhr
Teilnahmebeitrag: 5 Euro
Seminarort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: per Mail
Jetzt anmelden zur Call-Center Fachtagung für Betriebs- und Personalräte!
"Gesund, wertgeschätzt und fair bezahlt! Fachtagung zur Zukunft der Call- und Servicecente" lautet der Titel der kommenden Tagung für Betriebs- und Personalräte vom 29. - 30. Oktober in Hattingen. Schwerpunkte werden die Aufwertung der Arbeit und die EU-Datenschutzverordnung sein. Darüber hinaus sind Handlungsempfehlungen für gesunde Arbeit sowie die Digitalisierung Schwerpunktthemen.
Neben Alke Bösinger (UNI Global Union), Prof. Dr. Peter Wedde (Frankfurt University), Lothar Schröder (ver.di Bundesvorstand) und Prof. Dr. Jochen Prümper sind viele weitere Referentinnen und Referenten geladen. Es werden auch zahlreiche betriebliche Interessenvertretungen aus ihrer Praxis berichten. Das TBS-Netz und ver.di haben seit 2003 bereits 10 Fachtagungen zu Call- und Servicecentern ausgerichtet. Insgesamt nahmen etwa 600 Betriebs- und Personalräte teil. Das Tagungszentrum des DGB liegt zwischen Wald und Wiesen – auf der grünen Seite der Metropole Ruhr, oberhalb der historischen Stadt Hattingen.
Die Teilnahmegebühr beträgt 1.100 Euro für die Teilnahme an der Fachtagung, Tagungsunterlagen, Verpflegung und zwei Übernachtungen/Einzelzimmer mit Frühstück.Frühbucher zahlen nur 980 Euro bei Anmeldung bis zum 30. Juni 2018.
Hier geht es zur Website der Fachtagung mit Anmeldemöglichkeit und Programm:
Neues Münchenprogramm: Das zweite Halbjahr kann kommen!
Egal, ob Münchner „Urgestein“ oder Neubürger/in: Begleiten Sie das DGB Bildungswerk München zu bekannten und weniger bekannten Münchner Sehenswürdigkeiten, nehmen Sie Einblicke in unterschiedlichste Arbeits- und Lebenszusammenhänge, diskutieren Sie über gesellschaftliche Entwicklungen und probieren Sie ihre kreativen Seiten aus. Bildungserfahrungen erweitern nicht nur die Wahrnehmung, Denken und Handeln, sondern sie können auch viel Freude machen!
Im aktuellen Programm erwarten Sie Betriebsbesichtigungen, Vorträge, Seminare und Workshops. Von „Sehenswerte Bahnhöfe im Münchner Untergrund“ über „Industrie 4.0: Zum Stand der gewerkschaftlichen Diskussion“ bis „Wenn das Denken kopfsteht - Was ist Ideologie?“ hat das DGB Bildungswerk München ein breites Themenfeld zusammengestellt.
Das Programm können Sie hier im PDF-Format herunterladen. Über unsere Kurssuche können Sie sich bequem online anmelden.
Das Programmheft können Sie Foyer des DGB-Gewerkschaftshauses München,in der Stadtinformation im Rathaus sowie in ausgewählten Stadtteilbibliotheken beziehen oder unverbindlich unter anmeldung@bildungswerk-bayern.de bestellen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und freuen uns auf Ihre Anmeldungen!
15. April: Nie aufgeklärt und fast vergessen. Der Anschlag auf die Israelitische Kultusgemeinde im Februar 1970
An einem Freitag, dem 13. Februar 1970, legten Unbekannte im Wohnheim der Israelitischen Kultusgemeinde München Feuer. Sieben Menschen, Überlebende der Shoa, die gehofft hatten, im Land der Täter in Frieden alt werden zu können, starben in den Flammen. Zu der Tat hat sich nie jemand bekannt.
Was auf den ersten Blick wie ein mehrfacher Mord aussieht, den nur Nazis begangen haben können, wurde Anfang der siebziger Jahre der radikalen Linken oder palästinensischen Gruppen zugerechnet. Die Ermittlungen der Polizei verliefen ergebnislos. Und dann verschwand einer der größten antisemitischen Anschläge in der Bundesrepublik weitgehend aus der öffentlichen Diskussion – überschattet von dem Terrorangriff während der Olympischen Spiele 1972 in München, bei dem ein palästinensisches Kommando elf israelische Sportler ermordete.
Vortrag von Olaf Kistenmacher und Gespräch mit Philipp Stürzenberger.
Veranstaltungsbeginn: Sonntag, 15. April 2018, 20:30 Uhr
Veranstaltungsort: Favoritbar, Damenstiftstraße 12, München
Literaturempfehlung: "Keiner wills gewesen sein"
Die Veranstaltung wird gefördert vom Kulturreferat der Landshauptstadt München und dem DGB Bildungswerk Bayern
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