DGB Bildungswerk Bayern
15. April: Nie aufgeklärt und fast vergessen. Der Anschlag auf die Israelitische Kultusgemeinde im Februar 1970
An einem Freitag, dem 13. Februar 1970, legten Unbekannte im Wohnheim der Israelitischen Kultusgemeinde München Feuer. Sieben Menschen, Überlebende der Shoa, die gehofft hatten, im Land der Täter in Frieden alt werden zu können, starben in den Flammen. Zu der Tat hat sich nie jemand bekannt.
Was auf den ersten Blick wie ein mehrfacher Mord aussieht, den nur Nazis begangen haben können, wurde Anfang der siebziger Jahre der radikalen Linken oder palästinensischen Gruppen zugerechnet. Die Ermittlungen der Polizei verliefen ergebnislos. Und dann verschwand einer der größten antisemitischen Anschläge in der Bundesrepublik weitgehend aus der öffentlichen Diskussion – überschattet von dem Terrorangriff während der Olympischen Spiele 1972 in München, bei dem ein palästinensisches Kommando elf israelische Sportler ermordete.
Vortrag von Olaf Kistenmacher und Gespräch mit Philipp Stürzenberger.
Veranstaltungsbeginn: Sonntag, 15. April 2018, 20:30 Uhr
Veranstaltungsort: Favoritbar, Damenstiftstraße 12, München
Literaturempfehlung: "Keiner wills gewesen sein"
Die Veranstaltung wird gefördert vom Kulturreferat der Landshauptstadt München und dem DGB Bildungswerk Bayern
Facebook nur mit Betriebsrat
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Computer und Arbeit" (12/17) ist ein Artikel zu den mitbestimmungsrelevanten Sachverhalten erschienen, die bei der Facebook-Nutzung in Unternehmen und auch Ämtern zu berücksichtigen sind. Im Beitrag unserer TIBAY-Mitarbeiter sind auch einige Regelungsbeispiele enthalten. Der Artikel ist hier käuflich zu erwerben.
Gewerkschaftspolitisches Bildungsprogramm 2018 fertig
„Wenn das Wichtigste begriffen ist, kann man sich ja überlegen, was danach zu tun sein wird“
(Thomas Steinfeld)
13. Januar: Steuersystem und Steuerpolitik in Deutschland (Harald Flassbeck)
27. Februar: Karl Marx – Ein kämpferisches Leben im 19. Jahrhundert (Michael Heinrich)
03. März: Die Log(ist)ik des Kapitals (Julian Stenmanns)
10. März: Die Entwicklung der Marxschen Ökonomiekritik (Rolf Hecker)
14. April: Einführung in „Das Kapital“ Band 1 für Einsteiger (Wolfgang Linke, Wolfgang Veiglhuber)
12. Mai: Carl Schmitt zur Einführung (Valentin Stegner, Roman Thurn)
09. Juni: Wie Menschen zur Schnecke gemacht werden (Peter Bierl)
23. Juni: Staat und Politik in der Marxschen Theorie (Moritz Zeiler)
14. Juli: Die Fragmentierung der Lohnarbeit (Ana Cárdenas Tomažič)
17. Juli: Industrie 4.0 – Zum Stand der gewerkschaftlichen Diskussion (Lothar Galow-Bergemann)
21. Juli: Geschichte sozialdemokratischer Parteiprogramme (Manuel Kellner)
15. September: Imperialismus-gibt es den heute noch? (David Salomon)
29. September: Gewerkschaftliche Bildungsarbeit (Ursula Stöger, Johannes Specht, Manuel Rühle, Klaus Weber)
13. Oktober: Geschichte der Arbeiterbildung bis 1933 (Marco Steffen)
20. Oktober: Die Marx-Rezeption in der Sozialdemokratie 1863-1914 (Jan Hoff)
10. November: 100 Jahre Novemberrevolution und Münchner Räterepublik (Ernst Wolowicz)
17. November: Argumente und Argumentieren gegen Rechts (Robert Günthner, Wolfgang Veiglhuber)
01. Dezember: Kritik an der Marxschen Theorie heute (Johannes Schillo)
11. Dezember: Über Sinn und Unsinn der Frage nach der Aktualität von Marx (Ingo Elbe)
Die Tagesseminare finden samstags ganztägig in München statt, von 10:00 Uhr bis 17:30 Uhr.
Zu jedem Tagesseminar erscheint ein gesonderter Flyer.
Der Teilnahmebeitrag beträgt 5 Euro.
18. November: Renaissance und Merkantilismus
Seit die Sophisten um 450 v. d. Z. die Tugendlehre gegen die Naturphilosophie dogmatisch verselbständigt haben, ist die Philosophie als praktische Philosophie begründet durch die aufklärende Kritik dieses sozialen Dogmatismus und das praktische Interesse, eine vernünftige Gesellschaft zu verwirklichen.
Sokrates zuerst, dann vor allem Platon, haben die dialektische Vernunft-Aufklärung entwickelt als den Weg zur vernünftigen Polis. In der Antike scheint diese Polis indes nur in einer Annäherung gegeben, die unerreichbar ist: die „menschliche Weisheit“ könne zur göttlichen nicht aufsteigen. Platons Philosophen-Staat bleibt bei dieser Annäherung stehen.
In der Renaissance (um 1420/1520), in der Platons Dialektik überliefert und in der Platonischen Akademie von Florenz studiert wird, entsteht ein welthistorischer Anspruch: Der Mensch könne philosophisch die göttliche Weisheit erkennen, er könne biblisch zu Gottes Ebenbild aufsteigen, Gottes Schöpfung erkennen und sich selbst sowie seine Welt erschaffen. Thomas Morus entdeckt 1515/16 das Land Utopia – auf Erden. Aber diese Utopie wird nicht verwirklicht durch den Umsturz der herrschenden Verhältnisse; Utopia liegt jenseits des Bestehenden. So ist die Renaissance eine Epoche, die alle Bereiche revolutioniert, aber ohne eine gesellschaftliche, bürgerliche Revolution ist. Der zeitgenössische Kaufmanns-Kapitalismus wird religiös verworfen.
Die erste bürgerliche Revolution ist der Befreiungskampf der Niederlande gegen Spanien. Dieser Kampf findet statt unter dem übergreifenden Dach des Reiches der Habsburger zwischen zwei Regionen, die vor allem aufgrund der spanischen Eroberungen und der Ausbeutung der Schätze Amerikas zwei gegensätzliche Entwicklungen nehmen. In Spanien wird jeder ökonomische bürgerliche Fortschritt durch den Absolutismus und die Inquisition unterdrückt; die Niederlande entwickeln sich zum führenden Land des Handelskapitalismus (Merkantilismus), legitimiert durch den Humanismus, den Calvinismus und das entstehende Naturrecht.
Von hier führt ein Weg zu den englischen Revolutionen von 1640/49 und 1688/89, zur amerikanischen Revolution von 1776 und zur französischen Revolution von 1789.
Referent: Prof. Dr. Gerhard Stapelfeldt lehrte von 1979 bis 2009 am Institut für Soziologie der Universität Hamburg. Seitdem arbeitet er als freier Schriftsteller in Hamburg.
Anmeldeschluss: Freitag, 10. November 2017
Seminarbeginn: Samstag 18. November 2017, 10:00 Uhr
Seminarende: Samstag, 18. November 2017, 17:30 Uhr
Teilnahmebeitrag: 5 Euro
Seminarort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: per Mail
Das Münchenprogramm 2018: Es kann gebucht werden
Interessierte können das Programm hier im PDF-Format herunterladen. Alle neuen Kurse erscheinen auch in unserer Kurssuche und können darüber bequem online gebucht werden. Das druckfrische Münchenprogramm ist im Foyer des DGB-Gewerkschaftshauses München und in ausgewählten Bibliotheken vorzufinden oder kann unverbindlich unter anmeldung@bildungswerk-bayern.de geordert werden.
Wir freuen uns auf Ihre Anmeldungen und wünschen Ihnen spannende Führungen und anregende Kurse im Rahmen unseres Programms.
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