DGB Bildungswerk Bayern
4. Mai: Lebenslanges Lernen - Eine kritische Bestandsaufnahme
Die vormalige Alltagsweisheit vom lernfähigen Hänschen und dem Hans, der nimmer mehr lernt, ist schon länger aus der Mode geraten. Heute gilt ein „Lebenslanges Lernen von der Wiege bis zur Bahre“ als gesellschaftliche Notwendigkeit, der sich niemand entziehen darf. Wer sich heute nicht permanent weiterbildet, so die herrschende Meinung, gefährde nicht nur die eigene „Beschäftigungsfähigkeit“, sondern auch den Erfolg des „nationalen Standorts“ in der Weltmarktkonkurrenz.
Die Anfänge des bildungspolitischen Konzepts des Lebenslangen Lernens reichen bis in die 1960er Jahre zurück. Sie sind Ausdruck tiefgreifender Veränderungen in den globalen kapitalistischen Verwertungsbedingungen. Neben dem Ziel einer fortlaufenden Anpassung der Qualifikationen an die Marktbedarfe finden sich darin aber auch progressive Impulse, etwa die Vorstellung, unabhängig von der sozialen Herkunft lernen zu dürfen.
Das Konzept des Lebenslangen Lernens fordert dabei nicht einfach nur eine „lebenslange Weiterbildung für alle“. Im Fokus steht vielmehr die Hervorbringung eines bestimmten, ökonomisch geforderten Sozialcharakters, der sich flexibel und mobil den je herrschenden Anforderungen anpasst. Die „Bereitschaft zum freiwilligen Mitmachen“ ist ein elementarer Bestandteil des gegenwärtigen Kapitalismus, der maßgeblich auf den Wissensbeständen und Fähigkeiten der Arbeitenden beruht. Daher ist die Bearbeitung des Phänomens Lebenslangen Lernens in erster Linie keine bildungspolitische, sondern eine gesellschaftspolitische Aufgabe.
Im Seminar wollen wir die Programmatik des „LLL“ mittels gesellschafts- und bildungstheoretischer Überlegungen in den Blick nehmen. Dabei interessiert uns vor allem die Frage, welche gewerkschaftlichen Herausforderungen damit verknüpft sind bzw. sich verknüpfen lassen: Wie kann der gesellschaftliche Anpassungsdruck, der durch das allgegenwärtige Digitalisierungsszenario weiter verschärft wird, im Interesse der Beschäftigten gewendet werden?
Referenten: Lukas Eble und Dr. Manuel Rühle
Anmeldeschluss: Freitag, 26. Apri 2019
Seminarbeginn: Samstag 04. Mai 2019, 10:30 Uhr
Seminarende: Samstag, 04. Mai 2019, 17:00 Uhr
Teilnahmebeitrag: 5 Euro
Seminarort: Gewerkschaftshaus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: per Mail
Die Teilnahme ist kostenlos, Mittagsimbiss wird bereitgestellt
TIBAY: Was wir machen
TIBAY unterstützt Betriebs- und Personalräte sowie Mitarbeitervertretungen dabei, sich aktiv in betriebliche Veränderungs- und Gestaltungsprozesse einzubringen. TIBAY hat sich insbesondere auf die Begleitung digitaler Veränderungsprozesse spezialisiert – am Ende der Beratung steht zumeist eine Betriebs- oder Dienstvereinbarung.
Die Beratungs- und Bildungsangebote der Technologie-Beratungsstellen sind immer auch ein Gegengewicht zu Beratenden des Managements, die in Belegschaften vor allem einen Kostenfaktor sehen und einseitige technische Lösungen, Überwachung und Standortverlagerungen vor Nachhaltigkeit setzen.
Beratung für die Interessenvertretung
Nah am betrieblichen Problem, fachlich aktuell und vertrauensvoll in der Zusammenarbeit erarbeiten wir gemeinsam Strategien und stärken deren Position. Hierfür stellen wir Expertenwissen und praktische Erfahrungen zur Verfügung. Unsere Spezialistinnen und Spezialisten kommen zu Ihnen ins Unternehmen und unterstützen Sie bei der Erarbeitung möglicher Lösungsansätze, die an Ihren Anforderungen ausgerichtet sind.
Die Beratungen werden gemäß § 80.3 oder § 111 BetrVG bzw. nach entsprechenden Regelungen der Personalvertretungsgesetze der Länder und des Bundes sowie der Regelungen für Mitarbeitervertretungen der katholischen und evangelischen Kirchen durchgeführt und in der Regel vom Arbeitgeber bezahlt.
Inhouse- / Betriebsseminare
In Kooperation mit gewerkschaftlichen Bildungsträgern – die in der Regel den Seminarrahmen organisieren – sorgen unsere Referentinnen und Referenten seit mehr als zwei Dekaden für eine professionelle Gestaltung von Seminaren für Einsteigende und Fortgeschrittene.
Betriebliche Seminare für Gremien eines Unternehmens oder einer Dienststelle sind stets problembezogen und lösungsorientiert ausgerichtet an der spezifischen betrieblichen Situation. Gemeinsam wird ein maßgeschneidertes Seminar entwickelt. In den Seminaren gehen die Referentinnen und Referenten auf konkrete Rahmenbedingungen ein und bieten gegebenenfalls die Möglichkeit, auch andere betriebliche Akteure und Experten einzubeziehen.
TIBAY berät und schult seit 1999 erfolgreich betriebliche Interessenvertretungen in Bayern. Wenden Sie sich jederzeit an uns, wenn Sie eine Beratung wünschen:
TIBAY Technologie- und Innovationsberatung
in Bayern beim DGB Bildungswerk
Neumarkter Str. 22
81673 München
Tel.: +49 (089) 54 34 46 - 14
E-Mail: Torsten Weber
DGB-Index Gute Arbeit: Ein Drittel arbeitet ohne Wertschätzung der eigenen Person
Zu einem guten Betriebsklima gehören eine vertrauensvolle Kommunikation ebenso wie ein wertschätzendes Verhalten und soziale Unterstützungdurch Kolleg*innen und Vorgesetzte. Das Betriebsklima kann im positivenFall Motivation, Wohlbefinden und Gesundheit der Beschäftigten fördernund trägt dann zu einer guten Arbeitsqualität bei. Fehlende soziale Unterstützung und ein destruktives Führungsverhalten führen dagegen zu Stress und können die körperliche und psychische Gesundheit beeinträchtigen. Die Ergebnisse der repräsentativen Beschäftigtenbefragung zum DGB-In-dex Gute Arbeit 2018 zeigen, dass die Beschäftigten in Deutschland das Klima in ihren Unternehmen differenziert bewerten. Während die große Mehrheit der Befragten auf die Unterstützung durch Kolleg*innen zählenkann, ist die Kommunikation gegenüber den Vorgesetzten häufig von Angst geprägt.
6. April: Widersprüche der Austeritätspolitik in Europa: Das Beispiel Griechenland
Seit dem Abschluss der ersten Kreditverträge im Mai 2010 wurden der griechischen Regierung alle wesentlichen politischen Entscheidungen von den Vertretern der Gläubiger vorgegeben: Kürzungen in den öffentlichen Haushalten und bei den Soziaversicherungen, Entlassungen im Öffentlichen Dienst, Steuererhöhungen aller Art, Privatisierungen von öffentlichem Eigentum uvam. Mit der Troika, bestehend aus Vertretern der Europäischen Zentralbank, der Europäischen Kommission und dem Internationalen Währungsfonds, wurde ein Gremium geschaffen, dass die Umsetzung dieser Austeritätspolitik überwacht. Die von den Gläubigern verordnete Schock-Therapie führte zu einer allgemeinen ökonomischen und sozialen Krise, die bis heute nicht überwunden ist. Die Wirtschaft schrumpfte um gut ein Fünftel, die Arbeitslosigkeit erreichte Rekordwerte und das Gesundheitssystem war nicht mehr in der Lage, alle Bedürftigen zu behandeln.
Vergegenwärtigt man sich vor dem Hintergrund der moralisch hochgradig aufgeladenen Krisendebatte zwischen 2010 und 2015 die gegenwärtige ökonomische Lage Griechenlands, springt der Widerspruch zwischen dem offiziellen Anspruch der (Staats-)Schuldenreduzierung und dem tatsächlichen Ergebnissen ins Auge: Sowohl in absoluten Zahlen als auch in Relation zum Bruttoinlandsprodukt sind die öffentlichen Schulden in Griechenland gestiegen.
Ist die Austeritätspolitik aus Sicht der Gläubiger gescheitert? Oder war das Ziel der Schuldenreduzierung nur die Rechtfertigung für die Krisenpolitik der EU?
Referent: Dr. Gregor Kritidis, Sozialwissenschaftler und Historiker
Anmeldeschluss: Freitag, 29. März 2019
Seminarbeginn: Samstag 06. April 2019, 10:30 Uhr
Seminarende: Samstag, 06. April 2019, 17:00 Uhr
Teilnahmebeitrag: 5 Euro
Seminarort: Gewerkschaftshaus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: per Mail
Die Teilnahme ist kostenlos, Mittagsimbiss wird bereitgestellt
14. März: Resonanzverhältnisse - Beobachtungen zur Faschisierung Deutschlands
In seinem politischen Tagebuch kommentiert Klaus Weber Äußerungen, Informationen und Berichte. Dadurch werden Zusammenhänge sichtbar und Gefährdungen deutlich. Resonanzverhältnisse ist der Versuch, aus der Flut tagtäglicher Informationen im Zeitraum Frühjahr 2016 bis Frühjahr 2018 eine Tendenz herauszulesen.
Veranstaltungsbeginn: Donnerstag 14. März 2019, 19:30 - 21:30 Uhr
Veranstaltungsort: Gewerkschaftshaus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung erwünscht unter: per Mail , oder online
Die Teilnahme ist kostenlos
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