DGB Bildungswerk Bayern
14. September: Volksfront und Faschismus
1922 kamen die Faschisten in Italien an die Macht, 1933 die Nazis in Deutschland. Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre herrschte in den Kommunistischen Parteien der aus Moskau verordnete „Sozialfaschismus“-Kurs: Der Hauptfeind sei die Sozialdemokratie, sie sei eine faschistische politische Kraft. 1935 schwenkte die Kommunistische Internationale (Komintern) dann auf den Volksfront-Kurs um. Die Kommunistischen Parteien erhielten damit die Weisung, Bündnisse mit der bis dahin so energisch bekämpften Sozialdemokratie und mit antifaschistischen bürgerlichen Parteien einzugehen. In Frankreich und Spanien gelangten Volksfronten zwischenzeitlich sogar an die Regierung. Die Revolution stand für die Kommunisten nicht mehr auf der Tagesordnung. Die neuen Verbündeten im Kampf gegen den Faschismus sollten nicht abgeschreckt werden.
Doch war dieser Volksfront-Kurs alles andere als unumstritten, denn sozialrevolutionäre Parteien und Theoretiker übten scharfe Kritik an der Volksfront.
In diesem Tagesseminar sollen die verschiedenen Positionen, die die Fürsprecher und Widersacher des Volksfront-Kurses einnahmen, historisch nachvollzogen werden. Nach 1945 ging die kontroverse Debatte weiter. Durch den Aufstieg rechter Parteien und Bewegungen erhält sie in der Gegenwart eine neue Aktualität.
Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf der Beschäftigung mit historischen Originalquellen, anhand deren die TeilnehmerInnen sich ein eigenes Urteil bilden können.
Referent: Dr. habil. Jan Hoff, Historiker und Politikwissenschaftler
Anmeldeschluss: Freitag, 6. September 2019
Seminarbeginn: Samstag 14. September 2019, 10:30 Uhr
Seminarende: Samstag, 14. September 2019, 17:00 Uhr
Teilnahmebeitrag: 5 Euro
Seminarort: Gewerkschaftshaus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: per Mail
28. September: Fachtagung - Gewerkschaftliche Bildungsarbeit - Stand und Perspektiven
Die Gewerkschaften sind derzeit mit tiefgreifenden gesellschaftlichen Umbrüchen konfrontiert, die sie vor neue Herausforderungen stellen. Die Digitalisierung der Arbeitswelt, der anhaltende politische Rechtstrend und Verschiebungen in den globalen ökonomischen Beziehungen sind nur einige Aspekte. Gerade in solchen Zeiten ist die Entwicklung neuer Ansätze und Strategien notwendig. Hier kann die Bildungsarbeit einen wichtigen Beitrag zur gewerkschaftlichen Arbeit insgesamt leisten. Sie stellt Räume bereit, in denen ohne unmittelbaren Handlungsdruck Perspektiven entwickelt und diskutiert werden können.
Im Mittelpunkt der diesjährigen Fachtagung des DGB Bildungswerk Bayern zur gewerkschaftlichen Bildungsarbeit stehen die gewerkschaftlichen Bildungsstätten in Bayern. Ihnen kommt eine herausragende Rolle innerhalb der Bildungsarbeit zu, da sie besonders intensive und damit produktive Bildungsprozesse ermöglichen können.
ReferentInnen
Prof. Dr. Julika Bürgin, Hochschule Darmstadt
Manfred Weidenfelder, ver.di Bildungszentrum Haus Brannenburg
Gebhard Schwägerl, Kritische Akademie Inzell
Werner Hartl, IG Metall Bildungszentrum Lohr-Bad Orb
Programm
10:30 | Impulsvortrag: Welche politische Bildung für welche Demokratie? (Julika Bürgin) |
11:45 | Pause |
12:00 | Gewerkschaftliche Bildungsarbeit als politische Bildungsarbeit – Perspektiven aus Haus Brannenburg (Manfred Weidenfelder) |
12:45 | Mittagspause |
13:30 | Schwerpunkte der Bildungsarbeit im Bildungszentrum Lohr-Bad Orb und die Frage nach dem Umgang mit dem politischen Rechtstrend (Werner Hartl) |
14:15 | Pause |
14:30 | Die Kritische Akademie Inzell – Hintergründe, Bildungsangebote und aktuelle Herausforderungen (Gebhard Schwägerl) |
15:15 | Gemeinsame Diskussion zur Zukunft der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit in Bayern |
16:00 | Tagungsende |
Beginn: 28. September 2019, 10:30 Uhr
Ende: 28. September 2019, 16:00 Uhr
Ort: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung erforderlich
Anmeldeschluss: Mittwoch, 18. September 2019
Die Teilnahme ist kostenlos.
Ein Mittagsimbiss wird bereitgestellt.
Anmeldung per Mail
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Vortrag: Heimat und Heimatschutz mit Peter Bierl
Peter Bierl, Journalist und Autor des Buches "Grüne Braune - Umwelt-, Tier- und Heimatschutz von Rechts", skizziert die braune Karriere des Begriffes Heimat, seine Verbindung mit der Umweltbewegung und geht der Frage nach, wieso Heimat heute wieder angesagt ist.
Donnerstag, 04.07.2019
19.00 - 21.30 Uhr
DGB-Haus, Schwanthalerstr. 64, Raum C.0.05
Eintritt frei
Anmeldung: per Mail
20. Juli: Die Wiederkehr des autoritären Charakters
Wie ist es zu erklären, dass Menschen in derart unvernünftiger Weise und gegen ihre eigenen Interessen ein solch blindes Vertrauen in rechte Agitatoren haben und all ihre Hoffnung in diese setzen?
Das Seminar versucht mit Rückgriff auf die Forschungen und Erkenntnisse der Kritischen Theorie aus den 1930er und 1940er Jahren Antworten zu finden. Die Wissenschaftler der Frankfurter Schule widmeten sich diesem Problem auf Grund der Massenbegeisterung für Bewegungen des autoritären Totalitarismus wie Faschismus, Nationalsozialismus oder Stalinismus. Sie entwickelten die Theorie des „autoritären Charakters“. Dazu wurden wissenschaftliche Ansätze aus der Psychoanalyse mit einer kritischen Soziologie verbunden. Auf diese Weise wollten sie ein Phänomen erklären, dass mit einer einzigen Wissenschaft allein nicht mehr zu erfassen war.
Das Seminar will die sozialpsychologische Theorie des „autoritären Charakters“ der Frankfurter Schule in ihren wesentlichen Punkten aufarbeiten. Auf dieser Grundlage soll diskutiert werden, welche Erkenntnisse noch zutreffen und welche ergänzt werden müssen, um eine Erklärung der aktuellen Begeisterung für autoritäre Agitatoren zu erhalten.
Referent: Dr. Michael Kubsda, Philosoph und Erziehungswissenschaftler
Anmeldeschluss: Freitag, 12. Juli 2019
Seminarbeginn: Samstag 20. Juli 2019, 10:30 Uhr
Seminarende: Samstag, 20. Juli 2019, 17:00 Uhr
Teilnahmebeitrag: 5 Euro
Seminarort: Gewerkschaftshaus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: per Mail
13. Juli: Gentrifizierung, Wohnungsnot und solidarischer Widerstand
Ausgehend vom grundsätzlichen Widerspruch zwischen dem Wohnraum als Ware und als Grundbedürfnis widmen wir uns in dem Tagesseminar der Geschichte der Wohnungspolitik in Deutschland. Der Phase der fordistischen Massenproduktion von sozialem Wohnraum und des sozialen Klassenkompromisses zwischen Immobilienwirtschaft und Mieter*innen folgte seit den 1970er Jahren eine tiefgreifende neoliberale Umstrukturierung der Wohnraumversorgung. Deregulierung und Privatisierung in Kombination mit unternehmerischen Stadtpolitiken haben den Boden bereitet für den Einstieg des globalen Kapitals auf die deutschen Immobilienmärkte nach der Finanzkrise 2007. Kommunen fehlen heute Handlungsmöglichkeiten aber auch Handlungswille, der aktuellen Krise der Bezahlbarkeit zu begegnen.
Dabei gibt es zahleiche Vorschläge, wie eine soziale gerechte Wohnungspolitik gestaltet sein könnte. Viele dieser Alternativen wurden von einer neuen sozialen Bewegung, der Mieter*innenbewegung, formuliert. Auch deren solidarische Praktiken sind Gegenstand des Seminars.
Referentin: Dr. Lisa Vollmer, Institut für Europäische Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar
Anmeldeschluss: Freitag, 5. Juli 2019
Seminarbeginn: Samstag 13. Juli 2019, 10:30 Uhr
Seminarende: Samstag, 13. Juli 2019, 17:00 Uhr
Teilnahmebeitrag: 5 Euro
Seminarort: Gewerkschaftshaus München, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Anmeldung: per Mail
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