DGB Bildungswerk Bayern
Gut vorbereitet ins neue Jahr: Unser Webinar-Angebot für das erste Quartal 2021
Die einzelnen Themen und Termine können über die Seminarsuche aufgerufen werden.
Die Wahlvorstandsschulungen für die Personalratswahlen 2021 finden im Januar als Online-Schulungen statt. Sofern es die Umstände erfordern, werden auch die Termine im Februar und März in digitaler Form angeboten.
Unsere Webinare sind kein Frontalunterricht mit Videokamera, sondern ein lebendiger Austausch auf Augenhöhe. Sie finden über GoToMeeting als interaktive „Videokonferenz“ statt. Unsere Referentinnen und Referenten vermitteln das Thema im Gespräch mit den Teilnehmenden. Betriebliche Erfahrungen und Fragen können dabei direkt eingebracht werden.
Zuversichtlich ins Neujahr: Das Münchenprogramm Januar bis Juni 2021
Für das erste Halbjahr 2021 haben wir jedenfalls ein vielfältiges Angebot an Stadtteilrundgängen, Betriebsbesichtigungen, Vorträgen, Seminaren und Workshops für Sie vorbereitet. Von „Sozialer Wandel konkret: Führung durch das ehemalige Arbeiterviertel Giesing“ über „Digitalisierung, Klimaschutz und radikale Arbeitszeitverkürzung“ bis zur natur- und kulturhistorischen Wanderung „Die Würm zwischen Gauting und Mühltal“ können Sie sich auf eine abwechslungsreiche Spurensuche durch Geschichte, Gesellschaft und Kultur begeben.
Über unsere Homepage können Sie sich einfach und schnell per Kurssuche-Funktion anmelden. Das Programmheft im PDF-Format finden Sie hier. Das gedruckte Heft können Sie per Mail bestellen, oder Sie holen es sich in der Stadtinformation im Rathaus oder in einer Stadtteilbibliothek ab.
Bitte beachten Sie, dass nicht alle Veranstaltungen im Programmheft abgedruckt werden konnten. Den jeweils aktuellen Stand unseres Angebots finden Sie auf unserer Homepage.
Das Hygienekonzept zur sicheren Durchführung unserer Veranstaltungen können Sie hier einsehen.
Corona und die Verwundbarkeit der Eigentumslosen
Die Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie stürzte viele Menschen in eine existenzielle Krise. Jene, die bereits vor der Pandemie wenig Einkommen hatten oder in prekärer Beschäftigung standen, waren überdurchschnittlich oft von Gehalts- und Jobverlust betroffen. Demgegenüber standen andere, die ihrerseits überdurchschnittlich von der Krise profitierten und ihr Vermögen vermehren konnten.
Die Schere zwischen arm und reich ist in den letzten Jahrzehnten deutlich auseinander gegangen, die soziale Ungleichheit verschärfte sich in der von der Pandemie ausgelösten wirtschaftlichen Krise noch. Die nationale Akademie der Wissenschaften, Leopoldina, bestätigte diesen Befund in einer Stellungnahme zur COVID-19-Pandemie im April 2020. Lockerungen wurden angeraten, unter anderem mit Verweis auf die sozialen Verhältnisse: »In ärmeren und eher bildungsfernen Schichten fehlen tendenziell materielle, psychische und soziale Ressourcen.«
Das war richtig beschrieben, nur klang es, wie oft: als ob Armut und Prekarität ein zwar bedauerlicher, aber doch unvermeidbar hinzunehmender Zustand seien, den man nur besser oder schlechter verwalten könne, da er am Ende von den Betroffenen selbst zu verantworten oder schicksalshaft - diesmal aufgrund einer Pandemie - über sie gekommen sei.
Im Seminar soll am Beispiel der Auswirkungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie diskutiert werden, inwieweit nicht ein Virus, sondern die herrschenden Eigentumsverhältnisse ursächlich sind für die augenfällig mangelnde Widerstandskraft von Mensch und Ökonomie. Dazu wollen wir uns grundsätzlich mit einer auf den ersten Blick schnell zu beantwortenden Frage auseinandersetzen, nämlich: was eigentlich ist Eigentum?
Dr. Sabine Nuss ist Politologin und Publizistin. Sie ist Geschäftsführerin des Karl Dietz Verlag Berlin.
Samstag, 05.12.2020, 10.30 - 15.00 Uhr
Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung per Mail.
Online und gedruckt: Das Seminarprogramm 2021 ist da
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in der Arbeitswelt waren und sind wir in vielfältiger Weise mit diesen Auswirkungen der Corona-Pandemie konfrontiert. In erster Linie sind hier wohl die allgemeinen Betriebsstopps bzw. -beschränkungen zu nennen, gefolgt von der Erarbeitung und Umsetzung diverser Hygienebestimmungen. Viele von uns mussten nicht nur ins Homeoffice wechseln und dabei erhebliche Zusatzbelastungen bewältigen. Darüber hinaus wurden auch so viele wie noch nie in Kurzarbeit geschickt; etlichen wurde auch gekündigt oder droht die Kündigung.
Als betriebliche Interessenvertretungen wart ihr von Anfang an in diese Ereignisse involviert. Ihr habt eure gesetzlichen Gestaltungsmöglichkeiten nach Kräften genutzt, um die Entwicklungen im Interesse eurer Kolleginnen und Kollegen zu beeinflussen. Auch aktuell und auf absehbare Zeit müsst ihr neben eurem normalen „Tagesgeschäft“ zahlreiche weitere, zum Teil ganz neue Aufgaben bewältigen.
Als euer gewerkschaftlicher Bildungsträger wollen wir euch natürlich auch und gerade in diesen schwierigen Zeiten tatkräftig unterstützen. Daher haben wir für das neue Jahr ein Bildungsprogramm zusammengestellt, das euch die erforderlichen Handlungskompetenzen zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen vermitteln soll. Neben unseren bewährten Grundlagenseminaren bieten wir verschiedene Spezialthemen zur aktuellen Situation an – von „guten Argumenten für die Standortsicherung“ über „Handlungsmöglichkeiten des Betriebsrats bei Personalabbau“ bis hin zu den Mitbestimmungsmöglichkeiten bei Betriebsänderungen und Kündigungen.
Einige Themen können wir auf Wunsch auch als Webinar durchführen – sprecht uns einfach an, wenn ihr Bedarf habt. Und natürlich stehen euch auch unsere Kollegen von der Technologie- und Innovationsberatung in Bayern (TIBAY) für eine passgenaue Beratung zur Verfügung.
Wir wünschen euch und uns allen viel Erfolg bei den noch kommenden Herausforderungen – auf dass wir sie gemeinsam und im Interesse aller Kolleginnen und Kollegen bewältigen!
Sabine Weitganz
Geschäftsführerin DGB Bildungswerk Bayern
Seminarprogramm für betriebliche Interessenvertretungen 2021 als PDF
Seminarprogramm für betriebliche Interessenvertretungen 2021 Online-Suche
Der Staat des Kapitals - Johannes Agnolis Staats- und Parlamentarismuskritik
Der anarchokommunistische Politikwissenschaftler Johannes Agnoli verfasste 1967 mit seiner berühmten Schrift „Die Transformation der Demokratie“ die theoretische Begründung, warum die außerparlamentarische Opposition der „68er“ (APO) eben gerade außerparlamentarisch sein sollte. Er unterzog die Institutionen Partei und Parlament einer scharfen Kritik und legte dar, welche Mechanismen es sind, die dafür sorgen, dass sich Machtverhältnisse nicht grundlegend ändern.
1975 folgte der Aufsatz „Der Staat des Kapitals“, in dem Agnoli die begrenzten ökonomischen Handlungsmöglichkeiten für linke Parteien oder Bewegungen, den Staat für emanzipatorische Vorhaben zu benutzen, aufzeigt.
Anhand dieser beiden Texte soll im Seminar in das Denken von Johannes Agnoli eingeführt und klassischen linken Strategiediskussionen nachgegangen werden: Bewegung oder Partei, Reformismus oder Revolution? Aber auch jenseits dieser großen Linien bietet Agnoli Anknüpfungspunkte für spannende Debatten über linke Theorie und Praxis. Was bedeutet es für linke parlamentarische oder gewerkschaftliche Strategien, wenn der Staat doch immer die Kapitalakkumulation sicherstellen muss? Und kann man in Zeiten, in denen die parlamentarische Demokratie inklusive der bürgerlichen Freiheitsrechte unter Beschuss von rechts steht, überhaupt Fundamentalkritik von links üben?
Seminarzeiten: Samstag, 24.10.2020, 10.30 - 17.00 Uhr
Seminarort: Gewerkschaftshaus München, Schwanthalerstr. 64, 80336 München
Teilnahmebeitrag: 5,- Euro
Anmeldung per Mail
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